„ÄrzteTag“-Podcast

Warum wir als Gesellschaft bei Zwangsehen mehr hinschauen sollten

Seit 14 Jahren engagiert sich der Verein peri e.V. für Opfer von Zwangsehen. Im „ÄrzteTag“-Podcast berichten vier Betroffene, was sie erlebt haben und wie sie der Zwangsehe entkommen konnten.

Rebekka HöhlVon Rebekka Höhl Veröffentlicht:
Seit 2008 hilft der Verein peri e.V. Opfern von Zwangsehen. (Symbolbild mit Fotomodell)

Seit 2008 hilft der Verein peri e.V. Opfern von Zwangsehen. (Symbolbild mit Fotomodell)

© Hirn: grandeduc / stock.adobe.com | Frau: flowertiare/Stock.Adobe.com

„Wir waren verzweifelt, enttäuscht von unserer Gesellschaft“, sagt Ali, der aus Pakistan geflüchtet ist. Der Heimat, Familie und Freunde verlassen hat, „damit ich ein besseres Leben habe“. Und dann erlebt er mitten in Deutschland, dass seine türkische Freundin von der eigenen Familie entführt wird, weil sie zwangsverheiratet werden soll. Dass er niedergeschlagen wird, blutend aus der gemeinsamen Wohnung flüchten kann, „barfuß, ohne Handy, ohne Ausweis“, aber niemand auf der Straße ihm hilft, nicht einmal die Polizei ruft.

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Leider kein Einzelfall. Seit 2008 hilft der Verein peri e.V. Opfern von Zwangsehen und engagiert sich für das Recht junger Muslima auf Selbstbestimmung. Auch junge muslimische Männer wenden sich immer häufiger an die Organisation. Gegründet wurde der Verein von der Menschenrechtsaktivistin und Publizistin Serap Çileli, die einst selbst Betroffene einer Zwangsheirat war. Für sein Engagement wurde peri im vergangenen Jahr mit dem 1. Platz des Springer Charity Awards ausgezeichnet.

Im „ÄrzteTag“ stellen wir neben Ali drei weitere Betroffene vor. Um denen, die Hilfe suchen, Mut zu machen. Aber auch, um an die Gesellschaft zu appellieren, eben nicht wegzuschauen. „Helft uns, werdet Mitglied, mischt Euch ein und mischt Euch vor allem in Eurem Umfeld ein“, appelliert Ceyda daher.

Zwangsehen haben viele Gesichter, wie die Geschichten von Ali* und

  • von Dilek, die für eine Heirat in die Türkei verschleppt wurde und nach sechs Monaten in der Zwangsehe zurück nach Deutschland geholt werden konnte,
  • von Vanessa, die mit 19 zum Islam konvertierte und ebenfalls verheiratet wurde
  • sowie von Ceyda, eine ehemalige Ratsuchende, die sich heute selbst sehr stark im Verein engagiert,

zeigen.

(*alle Namen von der Redaktion geändert)

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