Westfalen-Lippe

4,5 Prozent mehr Honorar für Ärzte

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In Westfalen-Lippe können die Vertragsärzte 2014 mit einem Honorarzuwachs von mehr als 100 Millionen Euro rechnen.

Von Ilse Schlingensiepen

DORTMUND. Das Honorar für die niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten in Westfalen-Lippe steigt 2014 um 3,2 Prozent oder 72,7 Millionen Euro. Darauf haben sich die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) und die Krankenkassen verständigt.

Hinzu kommt ein Bonus für die wirtschaftliche Verordnung von Arzneimitteln in Höhe von 28 Millionen Euro, der einem weiteren Plus von 1,3 Prozent entspricht.

Er sei mit dem Verhandlungsergebnis zufrieden, betonte der 2. KVWL-Vorsitzende Dr. Gerhard Nordmann am Samstag auf der Vertreterversammlung in Dortmund.

"In harten Euro ausgedrückt erhalten wir in 2014 einen addierten Honorarzuwachs von mehr als 100 Millionen Euro."

Für 2013 hatten sich KV und Kassen auf eine basiswirksame Steigerung der morbiditätsbedingten Gesamtvergütung um 4,7 Prozent und den Verordnungsbonus in Höhe von 1,3 Prozent geeinigt. Das entsprach 130,6 Millionen Euro.

29,5 Millionen Euro mehr durch höheren Orientierungspunktwert

Die Anhebung des Orientierungspunktwertes um 1,3 Prozent schlägt 2014 in Westfalen-Lippe mit einem Plus von 29,5 Millionen Euro zu Buche.

Hinzu kommen 0,6 Prozent oder 13,6 Millionen Euro für die Förderung der haus- und fachärztlichen Grundversorgung.

Für die Veränderung der Morbidität habe der Bewertungsausschuss auf der Bundesebene einen Korridor von 0,4 Prozent bis 1,64 Prozent für die regionalen Verhandlungen vorgegeben, sagte Nordmann.

"In unserer Verhandlung konnten wir fast die obere Marge erreichen. Die Veränderung der Morbidität wird für Westfalen-Lippe bei 1,3 Prozent fixiert."

Die KVWL hat versucht, auch im Bereich der extrabudgetären Vergütung Verbesserungen zu erreichen, insbesondere bei den Psychotherapeuten. Sie habe von den Kassen gefordert, weitere Leistungen von der morbiditätsbedingten Gesamtvergütung in den extrabudgetären Bereich zu verlagern, berichtete er.

Auch Psychotherapeuten sollen mehr verdienen

Vor allem sei es um die Gesprächsleistungen aus den EBM-Kapiteln 22 und 23 gegangen. "In dem Punkt der Ausdeckelung weiterer Leistungen zeigten die Krankenkassen aber leider überhaupt keine Bereitschaft, sich auch nur einen Millimeter zu bewegen."

Die KVWL setzt nach Angaben von Nordmann jetzt darauf, über lukrative Selektivverträge die Vergütungssituation der Psychotherapeuten zu verbessern.

Zum 1. Januar 2014 haben die KVWL und die Kassen eine neue Impfvereinbarung für die kommenden drei Jahre geschlossen. Sie bringt den Ärzten einen Anstieg der Vergütung um 13 Prozent.

"Wenn man die bisherigen Impffrequenzen zu Grunde legt, sprechen wir dabei pro Jahr über zusätzliches Geld von 2,5 Millionen Euro."

In Westfalen-Lippe werden künftig alle Impfungen mit 7,40 Euro vergütet, inklusive der Grippeimpfungen. Für sie gab es bislang 6,40 Euro.

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