Abrechnung

629 neue Betrugsfälle bei der KKH

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HANNOVER. Krankengymnasten und Physiotherapeuten, ambulante Pflegedienste und Zahnärzte: Das sind die Spitzenreiter im aktuellen Ranking der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH), wenn es um Betrugsfälle im Zusammenhang der Leistungsabrechnung für ihre Versicherten geht.

629 neue Betrugsfälle meldet die Kasse in ihrem Jahresbericht für 2012. In Summe bearbeitete die Ermittlergruppe der KKH zum Jahresende 1400 Vorgänge, denen Schadensersatzforderungen von insgesamt 1,6 Millionen Euro gegenüberstehen.

43 Betrugsfälle mit Ärzten

Als exemplarische Delikte nennt die Kasse etwa Rezeptfälschungen durch Apotheker, die Abrechnung nicht erbrachter Leistungen durch Physiotherapeuten und Zahnärzte oder die Beteiligung von Ärzten am Verordnungsumsatz durch ein Gesundheitszentrum.

Mit 43 neuen Fällen rangieren Ärzte auf der KKH-Liste an vierter Stelle, gefolgt von Apothekern mit 41 Fällen. Zum Vergleich: Die Rehakräfte, die die Top Ten anführen, kommen auf 219 Vorgänge.

KKH-Chef Ingo Kailuweit bot die jüngste Wasserstandsmeldung zur Non-Compliance zugleich Gelegenheit, das Thema Bestechlichkeit von Ärzten anzusprechen und eine gesetzliche Regelung einzufordern.

Kailuweit: "Wir brauchen ohne Wenn und Aber eine rechtliche Grundlage, die die Ermittlungsbehörden in die Lage versetzt, strafrechtlich gegen Ärzte vorzugehen, die Schmiergeldzahlungen oder sonstige Vorteile empfangen." (cw)

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