Lieferengpässe

ABDA-Präsident fordert Arzneiproduktion in der EU

Ist die Herstellung von Arzneigrundstoffen in China der Grund für Lieferengpässe? Der ABDA-Präsident glaubt das – und fordert die Rückkehr der Produktion in die EU.

Veröffentlicht:

Berlin. In der Debatte um Lieferengpässe bei Medikamenten hat sich der Apothekerverband ABDA neuerlich für eine verstärkte Arzneimittelproduktion in Europa ausgesprochen.

„Auf längere Sicht sollten Arzneimittel wieder innerhalb der EU produziert werden“, sagte ABDA-Präsident Friedemann Schmidt in der Freitagsausgabe der „Passauer Neuen Presse“. „Die komplette Auslagerung der Pharmaproduktion nach Asien sollte rückgängig gemacht werden.“ Zwar würden sich dadurch die Preise erhöhen, doch es sei für die Versorgungssicherheit notwendig.

Die Apotheker fordern schon länger mehr Anreize für eine stärkere Wirkstoffproduktion in Europa. Viele Hersteller lassen laut ABDA Wirkstoffe in Fernost herstellen, insbesondere in China und Indien.

Dort konzentriert sich die Produktion auf wenige Betriebe, wie der Bundesverband der pharmazeutischen Industrie (BPI) jüngst erklärte. Die Folge: Steht die Produktion zeitweilig still oder kommt es wegen Verunreinigungen zu Rückrufen, hakt es in der Lieferkette.

Nach früheren Angaben der ABDA hat sich die Zahl der nicht verfügbaren Rabattarzneien fast verdoppelt: Von 4,7 Millionen Packungen 2017 auf 9,3 Millionen im Jahr 2018. Jedes 50. dieser Mittel sei von Lieferengpässen betroffen – also mehr als zwei Wochen nicht verfügbar oder deutlich stärker nachgefragt als angeboten. (dpa)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

© Springer Medizin Verlag

Unternehmen im Fokus

Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Advanz Pharma GmbH, München
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sorgfältige Abklärung stets erforderlich

Hämatome bei Säuglingen: Immer Anzeichen für Kindesmisshandlung?

Stellungnahme der American Academy of Sleep Medicine

Schläfrige Patienten: Müdigkeitsanamnese auf keinen Fall verschlafen

Lesetipps
Hat eine Patientin mit metabolischer Fettleber zusätzlich eine Hypertonie, sollte der Fibroseverlauf strenger kontrolliert werden.

© Anna Khomulo / stock.adobe.com

Synergistischer Effekt

Hypertonie verschlimmert wohl metabolische Fettleber

Blutdruckmessung eines Mannes der auf seinem Bett liegt und schläft.

© Drazen Zigic / Getty Images / iStock

Mehr kardiale Ereignisse

Herzinsuffizienz: Niedriger nächtlicher Blutdruck von Nachteil

Ein junger Teenager erhält eine Memingokokken-Impfung in einer Arztpraxis.

© Halfpoint / stock.adobe.com

Update

Serogruppen A,C,W und Y

Meningokokken: Neue STIKO-Empfehlung für ältere Kinder und Jugendliche