Korruptionsdebatte

AOK Bayern will Taten

Die AOK Bayern verlangt beim Thema Korruption Taten von der Koalition. Medi-Chef Baumgärtner sieht hingegen Pharisäer am Werk. Er findet die heutigen Regelungen völlig ausreichend.

Veröffentlicht:
Man in Black: Unlautere Zuwendung?

Man in Black: Unlautere Zuwendung?

© Jesse Benjamin/Panthermedia

MÜNCHEN. Die AOK Bayern hat die Bundesregierung aufgefordert, ihre zögerliche Haltung bei der Sanktionierung korrupten Verhaltens im Gesundheitswesen aufzugeben.

"Noch immer dürfen selbstständige Ärzte Vergünstigungen annehmen, nur weil eine gesetzliche Regelung fehlt", erklärte Dr. Helmut Platzer, Vorstandschef der AOK Bayern.

Nach geltender Rechtslage könnten nur Amtsträger oder Beauftragte der gesetzlichen Kassen bestraft werden. Auch habe der Bundesgerichtshof (BGH) die Rechtsauffassung bestätigt, dass freiberuflich tätige Ärzte nicht darunter fallen.

Der BGH habe aber keinen Zweifel daran gelassen, dass er die Berechtigung des Anliegens, Missständen mit strafrechtlichen Mitteln entgegenzutreten, anerkennt und entsprechende Schritte des Gesetzgebers erwartet, erklärte Platzer.

Dagegen nannte der Medi-Vorsitzende Dr. Werner Baumgärtner die Debatte über Korruption "pharisäerhaft". Die sozial-, straf- und berufsrechtlichen Vorgaben seien "absolut ausreichend".

Der Staat sei als Aufsicht in alle Gremien der Selbstverwaltung eingebunden. Wenn es "angeblich so viel Korruption gibt, sind die Aufsichtsgremien im Umkehrschluss nicht ihren Aufgaben nachgekommen", erklärte Baumgärtner. (sto/fst)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kommentar zur Niederlassungsförderung im Saarland

Landarztprogramme sind nur ein „Nice-to-have“

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Wie ein gutes Offboarding gelingt

Wenn Mitarbeiter gehen: Praxisteams sollten diese acht Punkte beachten

Lesetipps
Ein älterer Herr, der einen medizinischen Fragebogen ausfüllt.

© buritora / stock.adobe.com

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant