AOK Bayern will mehr kardiologische Leistungen in der Praxis

Die AOK strebt eine flächendeckende Versorgung durch Selektivverträge im fachärztlichen Bereich in sieben bayerischen Regionen an.

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Die AOK Bayern strebt eine flächendeckende Versorgung durch niedergelassene Kardiologen an.

Die AOK Bayern strebt eine flächendeckende Versorgung durch niedergelassene Kardiologen an.

© Schöning / imago

Von Jürgen Stoschek

MÜNCHEN. Die AOK Bayern hat jetzt einen oder mehrere Verträge zur besonderen ambulanten Versorgung mit kardiologischen Leistungen nach Paragraf 73c SGB V ausgeschrieben.

Ziel der Ausschreibung nach regionalen Losen in den sieben Regierungsbezirken ist eine flächendeckende Versorgung durch niedergelassene Kardiologen. Als Vertragsbeginn peilt die AOK den 1. Januar 2012 an.

Die Ausschreibung umfasst nach AOK-Angaben neben konservativen Leistungen wie beispielsweise Belastungs- und Langzeit-EKG auch interventionelle kardiologische Leistungen wie Katheteruntersuchungen oder Stentimplantationen. Der genaue Umfang des Vertrages soll nach der Ausschreibung auf dem Verhandlungsweg geklärt werden.

Neue Entwicklungen in der Kardiologie aufgegriffen

Mit dem angestrebten Vertrag greife die AOK neue Entwicklungen in der Kardiologie auf, um belastende Krankenhausaufenthalte für Versicherte zu vermeiden, teilte die Krankenkasse mit.

"Wir wollen unseren Versicherten bisher überwiegend stationär durchgeführte Behandlungen auch ambulant ermöglichen", sagte AOK-Vorstandsvorsitzender Dr. Helmut Platzer.

Behandlungsqualität soll optimiert werden

So sei für Herzkatheteruntersuchungen bislang grundsätzlich ein stationärer Aufenthalt als notwendig erachtet worden. Inzwischen könne die Untersuchung ambulant in der Praxis vorgenommen werden.

Mit dem Selektivvertrag im fachärztlichen Versorgungsmanagement sollen die Behandlungsqualität zugunsten der Versicherten optimiert und bislang offene Vergütungsfragen geregelt werden.

Keine Vergütung für Management-Leistungen

Für Management-Leistungen werde die AOK keine eigene Vergütung zahlen, heißt es dazu im Ausschreibungstext. Vielmehr solle die Finanzierung der Management-Leistungen über einen pauschalen Verwaltungskostenansatz durch die teilnehmenden Kardiologen erfolgen.

Die Umsetzung des Vertrages soll nach den Vorstellungen der AOK vom Zustandekommen einer Vereinbarung mit der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) über die Durchführung der Bereinigung der Gesamtvergütung abhängig gemacht werden.

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Kommentare
Dr. Thomas Georg Schätzler 12.09.201116:50 Uhr

Vorsicht, liebe Kardiologen, ...

... in 5 Jahren sagt Ihnen dieselbe AOK: Es könne doch nicht mit rechten Dingen zugehen, dass im Ländervergleich in Bayern viel zu viele Belastungs-, Langzeit-EKG''s und interventionelle kardiologische Leistungen wie Katheter-Untersuchungen oder Stent-Implantationen ambulant vorgenommen würden.

Dass ambulante BMS- und DES-Implantationen mit höheren Risiken als stationär durchgeführte Stentungen verbunden sind, verschweigt die AOK ihren Mitgliedern.

Mf+kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

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