Medizinstudium

AWMF sieht private Anbieter mit Skepsis

Arbeitsgemeinschaft der Fachgesellschaften warnt vor Zweiklassen-Studium und fordert, Qualitätsstandards festzulegen.

Veröffentlicht:

DÜSSELDORF. Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) hält den Mehrwert der nicht-staatlichen Medizinerausbildung in Deutschland für gering.

In einer Stellungnahme wird dazu auf die vielen reformierten Studiengänge und Modellvorhaben an Medizinischen Fakultäten verwiesen.

Dadurch seien bereits viele Reformen zur Integration von wissenschaftsbasierter und praxisnaher Ausbildung angestoßen worden. Hingegen sei "ein besonderes Innovationspotenzial der nichtstaatlichen Anbieter nicht ersichtlich", urteilt die AWMF.

Es bestehe die "Gefahr eines Qualitätsverlustes", wenn für die privatwirtschaftliche Medizinerausbildung nicht Mechanismen zur Qualitätssicherung entwickelt würden. Eine "Zweiklassen-Ausbildung" müsse vermieden werden, fordert die Arbeitsgemeinschaft.

Der Wissenschaftsrat hat im Januar in einem Positionspapier strukturelle Anforderungen an ein gutes Medizinstudium formuliert und gefordert, die Ausbildung müsse in der "Gesamtheit von Lehre, Forschung und Krankenversorgung an einer Einrichtung mit einem aktiven Forschungsumfeld" stattfinden. Dieser Forderung schließt sich die AWMF an.

Es sei nicht zu erwarten, dass durch Studiengebühren von 50.000 bis 70.000 Euro pro Studienplatz die nötigen Ressourcen für Forschung und Lehre wie an staatlichen Hochschulen gedeckt werden könnten. (fst)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Eine MFA schaut auf den Terminkalender der Praxis.

© AndreaObzerova / Getty Images / iStockphoto

Terminservicestellen und Praxen

116117-Terminservice: Wie das Bereitstellen von TSS-Terminen reibungsloser klappt

Bei Grenzentscheidungen (z.B. kürzlich stattgehabte Operation) gelte es, Rücksprache mit der entsprechenden Fachdisziplin zu halten, betont Dr. Milani Deb-Chatterji.

© stockdevil / iStock

Eine schwierige Entscheidung

Schlaganfall: Das sind Grenzfälle der Thrombolyse