Ärger um Kostenanstieg in Privatkliniken

HANNOVER (cben). Die acht privatisierten ehemaligen Landeskrankenhäuser in Niedersachsen verzeichnen eine stärkeren Kostenanstieg als andere psychiatrischen Einrichtungen im Land.

Veröffentlicht:
Die Kassen wollen nicht die Zeche für eine Privatisierung zahlen. © bilderbox / fotolia.com

Die Kassen wollen nicht die Zeche für eine Privatisierung zahlen. © bilderbox / fotolia.com

© bilderbox / fotolia.com

Von 2008 auf 2009 sind die Ausgaben der Kassen für die privaten Häuser um rund 23 Millionen Euro oder zehn Prozent gestiegen. Das hat eine Analyse des Verbandes der Ersatzkassen (vdek) in Niedersachsen ergeben.

Die übrigen 29 psychiatrischen Einrichtungen im Land kommen nur auf ein Plus von 6,6 Prozent. Die Steigerungen bei den Privaten liegen je nach Einrichtung zwischen 3,5 Prozent und 16,6 Prozent, so Hanno Kummer, Sprecher des vdek Niedersachsen. Dabei sei die Fallzahl bei den Privaten geringer gestiegen als bei den übrigen Einrichtungen.

Das Land hatte die Kliniken 2007 an private Träger verkauft. 2008 hatten Kassen und Private erstmals ein Budget erhandelt. Der dabei vereinbarte Kostenanstieg gehe vor allem auf das Konto von angekündigten Personalaufstockungen, und zwar zusätzlich zur Lohnsteigerung auf Grund von Tarifentwicklungen, wie es hieß. 

"Es sollte doch selbstverständlich sein, dass Krankenhäuser Mittel zurückzahlen, wenn sie Vereinbarungen nicht einhalten und entgegen Ankündigungen doch kein weiteres Personal im vorgesehenen Umfang einstellen", sagte Niemann. Er forderte den Gesetzgeber auf, eine entsprechende Vorschrift auf den Weg zu bringen. 

"Es ist ein Skandal, dass Kliniken uns zwingen können, echtes Geld für imaginäre Kräfte zu bezahlen", so der vdek-Chef Jörg Niemann. In Wirklichkeit vermutet der vdek eine Refinanzierung der Investitionen privater Träger. Das sei nicht hinnehmbar, sagte Niemann. "Die Kassen wollen nicht die Zeche für eine Privatisierung zahlen."

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Im Zweifel wird gezahlt

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Ab 2026 werden auch stationäre Zwei-Tages-Fälle erfasst

Hybrid-DRG-Katalog erhält 100 neue OPS-Kodes

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Knappe ärztliche und Pflege-Ressourcen

Wie die Peritonealdialyse die Personalprobleme lindern könnte

Kongress-Motto „Resilienz“

DGIM-Präsident Galle: Wie Kollegen den Kopf frei bekommen

Alternatives Versorgungsmodell

Wenn der „Zuhause-Arzt“ alle Hausbesuche übernimmt

Lesetipps
Frühgeborenes Baby schlafend im Inkubator auf der Intensivstation mit angeschlossenen Überwachungskabeln.

© Toshi Photography / stock.adobe.com

Frühgeburt

Frühgeborene: Was bringen Probiotika?

Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus