Benzin ist knapp

Ärzte in Frankreich fordern Vorfahrt beim Tanken

Streiks in Ölraffinerien haben in Frankreich dazu geführt, dass Benzin und Diesel knapp sind. Ärzte-Organisationen fordern jetzt eine Sonderspur an Tankstellen wie für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste.

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Eine Frau in Nanterre schiebt ein Auto, um eine Tankstelle zu erreichen. Die Streiks in den französischen Raffinerien dauern an und führen zu erheblichen Kraftstoff-Engpässen.

Eine Frau in Nanterre schiebt ein Auto, um eine Tankstelle zu erreichen. Die Streiks in den französischen Raffinerien dauern an und führen zu erheblichen Kraftstoff-Engpässen.

© Michel Euler/AP/dpa

Paris. Seit Ende September ist die Produktion in sechs der acht Ölraffinerien in Frankreich wegen Streiks teilweise oder komplett lahmgelegt. Folge sind Lieferengpässe bei vielen Tankstellen.

Insbesondere in Nordfrankreich sowie im Pariser Großraum müssen Autofahrer in Schlangen mehrere Stunden waren, um am Ende nur 25 Liter tanken zu dürfen – wenn sie nicht ganz leer ausgehen. Auch Ärzte und Pflegekräfte sind von diesen Einschränkungen betroffen.

Nur in wenigen Regierungsbezirken (Départements) haben Behörden bisher einige Tankstellen festgelegt, die für Ärzte ähnlich wie für Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienste oder die Arzneimitteldistribution vorrangig vorgesehen sind.

Dort sind allerdings nur einige Zapfsäulen wenige Stunden am Tag für sie reserviert, die sie auch nur nach Vorlage ihres Arztausweises nutzen dürfen. Wo Tankstellen in einigen Regionen freiwillig diesen Berufsgruppen Vorrang eingeräumt haben, hat das angesichts steigender Nervosität und Aggressivität vieler Autofahren nicht immer funktioniert.

Vorrangbehandlung gefordert

Jetzt fordern Ärzteverbände sowie regionale Ärztekammern eine rasche und landesweite Festlegung einer solchen Vorrangbehandlung. Anderenfalls könnten die Kraftstoffengpässe Folgen für Hausbesuche oder Visiten in Pflegeheimen haben. Bei längerer Dauer der Streiks seien auch dramatische Folgen für das Gesundheitswesen nicht ausgeschlossen, heißt es. Selbst bei sofortigem Ende der Streiks werde es bis zu zehn Tage dauern, bis die Situation sich wieder normalisiert habe, warnen Experten.

Ungeachtet der Ankündigungen der Regierung, die eine rasche Verbesserung der Versorgungslage versprochen hat, rufen Gewerkschaften zum Generalstreik in der gesamten Energiebranche auf. (DDB)

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