Mangelernährung

Ärzte ohne Grenzen: Immer mehr Kinder im Jemen sind unterernährt

Zwischen Januar und Oktober hat die Hilfsorganisation im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 36 Prozent mehr Mädchen und Jungen in dem Bürgerkriegsland behandelt.

Veröffentlicht:
Ein medizinischer Mitarbeiter kümmert sich um ein unterernährtes Neugeborenes, das in einem Inkubator im internationalen Krankenhaus UniMax in Sanaa liegt.

Ein medizinischer Mitarbeiter kümmert sich um ein unterernährtes Neugeborenes, das in einem Inkubator im internationalen Krankenhaus UniMax in Sanaa liegt.

© Hani Al-Ansi/dpa

Sanaa. Teure Lebensmittel und Kürzungen bei der humanitären Hilfe: Im Jemen sind nach Angaben von Ärzte ohne Grenzen immer mehr Kinder von Mangelernährung betroffen. Zwischen Januar und Oktober habe die Hilfsorganisation im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 36 Prozent mehr Mädchen und Jungen behandelt, hieß es in einer Mitteilung vom Freitag. Insgesamt seien in den Einrichtungen von Ärzte ohne Grenzen in den ersten zehn Monaten dieses Jahres knapp 7600 betroffene Kinder versorgt worden.

Viele Menschen können sich nach Angaben der Hilfsorganisation nicht genügend Lebensmittel leisten. Die Preise seien wegen der Wirtschaftskrise im Land gestiegen. Vor allem durch den Bürgerkrieg Vertriebene hätten kein regelmäßiges Einkommen.

Hilfsgelder gekürzt

Da Hilfsgelder gekürzt worden seien, sei zudem die Nahrungs- und Gesundheitsversorgung der Menschen im Jemen weiter eingeschränkt worden. In einem Behandlungszentrum für Mangelernährte hätten die Mitarbeiter wählen müssen, welchem seiner vier Kinder geholfen werde, berichtete ein Vater laut der Mitteilung.

Der Jemen ist eines der ärmsten Länder der Welt. Seit 2015 tobt dort ein Bürgerkrieg, in dem Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate an Seite der Regierung gegen die Huthi-Rebellen kämpfen. Nach UN-Angaben sind in dem Land mehr als zwei Millionen Kinder stark unterernährt, Hunderttausende davon in lebensbedrohlichem Zustand. (dpa)

Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Grippeschutzimpfung: Jüngere Risikogruppen nicht vergessen

© Springer Medizin Verlag

Intens. Video-Podcast

Grippeschutzimpfung: Jüngere Risikogruppen nicht vergessen

Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Arzt im Gespräch mit Patientin

© Ground Picture / shutterstock

STIKO-Empfehlungen

Handlungsbedarf bei Grippeschutz für Chroniker

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview zum 128. Deutschen Ärztetag

StäKo-Vorsitzender Herrmann: „Unsere Weiterbildungen sind überladen“

Lesetipps
Schließung der ÄZQ unumgänglich: KBV-Vorstandsmitglied Dr. Sibylle Steiner am Montag bei der VV in Mainz.

© Rolf Schulten für die Ärzte Zeitung

KBV-VV in Mainz

KBV-Vorstandsmitglied Steiner verteidigt ÄZQ-Schließung