Pflege

Altenheime in Thüringen kämpfen mit Fachkräftemangel

Für Altenheime gilt: Das Pflegepersonal soll zur Hälfte aus Fachkräften bestehen. Für viele Einrichtungen in Thüringen ist das kaum umzusetzen. Viermal musste seit 2022 ein Aufnahmestopp verhängt werden.

Veröffentlicht:

Erfurt. Angesichts des Fachkräftemangels wird es für Pflegeheime in Thüringen immer schwieriger, den geforderten Mindestanteil von Fachpersonal bei den Pflegekräften einzuhalten. Ende Februar waren nach Angaben des Sozialministeriums in 158 Heimen - knapp 48 Prozent der 330 vollstationären Altenheime - weniger als die Hälfte der Pflegebeschäftigten Fachkräfte.

Zumeist bewegte sich der Fachkräfteanteil zwischen 35 und 45 Prozent. In einzelnen Heimen lag er noch darunter. Das Pflegepersonal in Seniorenpflegeheimen soll normalerweise zu 50 Prozent aus qualifizierten Fachkräften bestehen.

Lesen sie auch

Diese sind auf dem Arbeitsmarkt jedoch Mangelware, weswegen die Einhaltung der Personalquote seit Jahren ein Problem ist. Zudem spiele die oft hohe Fluktuation beim Personal von Pflegeheimen eine Rolle, erklärte eine Ministeriumssprecherin die Situation. „Weitere Ursache sind hohe Krankenstände.“

Erfüllen Pflegeheime die Fachkräftequote nicht, kann die staatliche Heimaufsicht zeitweilige Aufnahmestopps verhängen. Laut Ministerium war das seit 2022 in Thüringen viermal der Fall. „Häufig zeigen sich die Träger in solchen Fällen jedoch verantwortungsbewusst und belegen die Einrichtungen von sich aus nicht weiter“, so die Ministeriumssprecherin.

Vor allem die privaten Pflegeanbieter in Thüringen fordern seit Jahren eine Lockerung der Fachkräftequote und plädieren stattdessen für den Einsatz von mehr Hilfspersonal. Nach aktuell verfügbaren Zahlen des Statistischen Landesamtes waren Ende 2021 in den vollstationären Thüringer Pflegeheimen mehr als 21.800 Menschen beschäftigt, davon knapp 5.000 Altenpfleger und 1.600 Kranken- und Gesundheitspfleger. (dpa)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Anhörung der Verbände im BMG

Krankenhausreform: Kritik an Warkens „Verwässerungsgesetz“

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Der Empfang der Gynäkologen-Praxis in Gütersloh: Vor allem die starke Patientinnenbindung überzeugte am Ende das MVZ, das die Praxis erwarb.

© Andreas Peters

Praxismanagement

Privatpraxis abzugeben? Das lässt sich regeln!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Finanzdienstleister MLP
In Deutschland gibt es immer weniger klinische Forschung. Was Deutschland hingegen zu leisten imstande ist, zeigte sich zuletzt bei der COVID-19-Pandemie: mRNA-basierte Impfstoffe wurden schnell entwickelt und produziert.

© metamorworks / stock.adobe.com

Handlungsempfehlungen

Deutschland-Tempo statt Bürokratie-Trägheit

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Zwei seltene Ursachen

Diagnose vaginaler Blutungen bei Kindern: Ein Leitfaden für die Praxis

Lesetipps
Ein Mann hält sich die Hände an den schmerzenden Rücken

© Gina Sanders / stock.adobe.com

Gastbeitrag

Wie sinnvoll sind Injektionen an der Wirbelsäule?

Adipöse Kinder und Jugendliche tragen für den Rest ihres Lebens eine enorme Bürde mit sich. Die Folgen zeichnen sich bereits im Kindesalter ab und erstrecken sich bis ins Erwachsenenalter.

© kwanchaichaiudom / stock.adobe.com

Adipositas bei Kindern und Jugendlichen

Hoffnung auf neue Medikamente zur Gewichtsreduktion bei Kindern