Am Counter gibt's Infos über Multiple Sklerose

Das Wissen in der Bevölkerung über Multiple Sklerose ist gering. In Schleswig-Holstein und anderen Bundesländern soll ein Info-Counter aufklären.

Dirk SchnackVon Dirk Schnack Veröffentlicht:
Susanne Kieserling an dem MS-Info-Counter, der an verschiedenen Standorten über die Erkrankung aufklären soll.

Susanne Kieserling an dem MS-Info-Counter, der an verschiedenen Standorten über die Erkrankung aufklären soll.

© Foto: di

KIEL. Mit einem schwarzen Fleck auf einem Auge fing alles an. Als Susanne Kieserling vor 17 Jahren die ersten Symptome feststellte, dachte sie noch nicht an eine MS-Erkrankung.

Im Gegensatz zu vielen anderen erhielt Susanne Kieserling frühzeitig die richtige Diagnose. Dennoch wäre sie über ein breites Informationsangebot für sich und ihre Angehörigen über die Krankheit froh gewesen. Ein mobiles Terminal der Deutschen Multiplen Sklerose Gesellschaft (DMSG) in Schleswig-Holstein bietet solche Informationen.

Erkrankte, die gerade erst die Diagnose bekommen haben, und deren Angehörige erfahren dort etwa, dass MS nicht ansteckend, nicht tödlich, nicht erblich, kein Muskelschwund und keine psychische Erkrankung ist. Auch mit dem verbreiteten Vorurteil, dass MS zwangsläufig zu einem Leben im Rollstuhl führt, wird aufgeräumt. Behandlungsmöglichkeiten werden aufgezeigt, aber auch die Einschränkungen, die die Betroffenen erfahren.

Oft werden Symptome als Befindlichkeiten abgetan.

Den von der Techniker Krankenkasse bezahlten Informationsstand wird der DMSG-Landesverband an wechselnden Standorten in Schleswig-Holstein einsetzen. Auch in Baden-Württemberg, Bremen, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern gibt es solche Informationsstände. "Wir wollen damit Betroffene und Angehörige erreichen und das Wissen über die Erkrankung in der Bevölkerung erhöhen", sagte der Vorsitzende des Landesverbandes, Andreas Heitmann.

Auch Professor Hans-Christian Hansen, Chefarzt der neurologisch-psychiatrischen Klinik im Friedrich-Ebert-Krankenhaus in Neumünster, begrüßte die Aufklärung. Nach seinen Erfahrungen gibt es zu große Wissenslücken in der Bevölkerung: "Oft werden die Symptome als Befindlichkeiten abgetan und damit die Chance auf eine frühe Diagnose vergeben", sagte Hansen. Susanne Kieserling hält das Angebot aber auch für sinnvoll, weil klargestellt, dass der Betroffene nicht allein ist. Bundesweit sind rund 122 000 Menschen an MS erkrankt.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

„ÄrzteTag“-Podcast

Das Gesundheitssystem ist kein KaDeWe-Buffet, oder, BVKJ-Präsident Hubmann?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Drei alltagstaugliche Techniken

Schlagfertiger werden: Tipps für das Praxisteam

„Ich mag es, wenn viel los ist“

Ärztin, Mutter, Forscherin: Diana Ernst tanzt gerne auf vielen Hochzeiten

Lesetipps
Ein Vater und seine Tochter sitzen am Steg eines Badesees

© Patrick Pleul/dpa

Epidemiologisches Bulletin

Steigende Temperaturen sorgen für Ausbreitung von Vibrionenarten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

© Porträt: BVKJ | Spritze: Fiede

Sie fragen – Experten antworten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung