Koalitionsvertrag vorgestellt

Ampel-Koalition schnürt Sieben-Punkte-Sofortprogramm gegen Corona

Die Koalition in spe will mit einer Teil-Impfpflicht und einem ständigen Krisenstab und wissenschaftlicher Begleitung gegen die Pandemie vorgehen. Das hat Kanzlerkandidat Olaf Scholz (SPD) angekündigt.

Veröffentlicht:
Stellten am Mittwoch den Koalitionsvertrag vor (v.l.): Christian Lindner, Parteivorsitzender der FDP, SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz sowie die beiden Bundesvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen, Annalena Baerbock und Robert Habeck.

Stellten am Mittwoch den Koalitionsvertrag vor (v.l.): Christian Lindner, Parteivorsitzender der FDP, SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz sowie die beiden Bundesvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen, Annalena Baerbock und Robert Habeck.

© Kay Nietfeld/dpa

Berlin. Die voraussichtliche neue Regierung aus SPD, Grünen und FDP hat am Mittwochnachmittag ihren Koalitionsvertrag vorgelegt. Zu Beginn der Regierungstätigkeit wollen die drei Partner ein Sieben-Punkte-Programm gegen die Verschärfung der Corona-Krise aufs Gleis setzen.

Lesen sie auch

Corona sei nicht besiegt, es gebe Infektionsrekorde, in einigen Regionen gerieten die Intensivstationen an die Belastungsgrenzen, sagte Kanzlerkandidat Olaf Scholz (SPD). Er kündigte „entschiedene Schritte“ an. Das Krisenmanagement werde verändert, aber nicht weniger konsequent sein, sagte FDP-Chef Christian Lindner.

Der Sieben-Punkte-Plan sieht vor:

  • Einrichtung eines ständigen Krisenstabs von Bund und Ländern im Kanzleramt.
  • Im Kanzleramt soll eine Expertengruppe installiert werden. Sie soll aus Virologen, Epidemiologen, Soziologen und weiterer Expertise bestehen. Dieser Kreis soll alle Corona-Maßnahmen überprüfen.
  • Die Impfkampagne soll mit mobilen Teams, Ärzten und Apothekern weiter vorangebracht werden. Die Bundeswehr-Impfteams sollen darin eingebunden werden.
  • Alten- und Pflegeheime sollen besser geschützt werden.
  • Eine Milliarde Euro soll für die Beschäftigten in der Pflege als Corona-Bonus fließen.
  • Eine einrichtungsbezogene Impfpflicht ist geplant.
  • Die Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz von vergangener Woche kommen auf den Prüfstand.

Zur Besetzung des Gesundheitsministeriums wollte sich Scholz nicht äußern. Die Position geht nach aktuellem Kenntnisstand aber wohl an die SPD. Die SPD werde sich für diese Frage die Zeit nehmen, die sie brauche, sagte Scholz. (af)

Lesen sie auch
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

Leitartikel

Ärzte stehen bei der Ampel in der zweiten Reihe

Koalitionsvertrag

Das alles will Rot-Gelb-Grün servieren

Das könnte Sie auch interessieren
Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

© Viacheslav Yakobchuk / AdobeStock (Symbolbild mit Fotomodellen)

Springer Pflege

Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

© Kzenon / stock.adobe.com

Springer Pflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen