Neuorientierung

Anästhesisten kehren dem SpiFa den Rücken

Der Berufsverband Deutscher Anästhesistinnen und Anästhesisten sieht seine Interessen im SpiFA nicht angemessen vertreten und will sein Schicksal künftig selbst in die Hand nehmen.

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Der Berufsverband Deutscher Anästhesistinnen und Anästhesisten sieht seine Interessen nicht hinreichend im SpiFa vertreten und will selbst aktiver auftreten.

Der Berufsverband Deutscher Anästhesistinnen und Anästhesisten sieht seine Interessen nicht hinreichend im SpiFa vertreten und will selbst aktiver auftreten.

© Kzenon / stock.adobe.com

Nürnberg. Der Berufsverband Deutscher Anästhesistinnen und Anästhesisten (BDA) fühlt sich offenbar von allen im Stich gelassen: vom Bundesgesundheitsministerium, der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und dem Spitzenverband Fachärzte Deutschlands (SpiFa). Die Konsequenzen sind erheblich, der BDA hat am Freitag das Ende seiner Mitgliedschaft im SpiFa zum Ende dieses Jahres angekündigt.

Der BDA weist in seiner Mitteilung darauf hin, dass „der Austritt nicht als Bruch, sondern vielmehr als Schritt zur Stärkung der eigenen Position und der Interessenvertretung der Anästhesistinnen und Anästhesisten in Deutschland zu verstehen ist“. Der Berufsverband habe folglich beschlossen, seine politische Vertretung in die eigenen Hände zu nehmen und selbige in den verbandseigenen Referaten für Gesundheitspolitik sowie für Ambulante und vertragsärztliche Anästhesie zu bündeln, auszubauen und die Sichtbarkeit zu verbessern, sagte BDA-Präsidentin Prof. Grietje Beck.

Durch die „weitgehende Nichtbeachtung der Anästhesiologie in den derzeitigen gesundheitspolitischen Aktivitäten sehe der BDA eine erhebliche Gefährdung für die anästhesiologische Versorgung von mehr als zehn Millionen Patientinnen und Patienten, so die Präsidentin. „Noch vor etwa drei Jahren waren diese Fachärztinnen und -ärzte an vorderster Front der Pandemiebewältigung tätig – heute scheinen ihre Anliegen gesundheitspolitisch in den Hintergrund geraten zu sein.“

Vergeblich um Sichtbarkeit gekämpft

Im Zuge der geplanten Krankenhausreform habe der Verband mit seinen mehr als 30.000 Mitgliedern vergeblich um die Sichtbarkeit seines Fachgebietes gekämpft. In den Gremien der Selbstverwaltung habe es erfolglose Diskussionen gegeben, „warum u.a. Zuschlagsziffern zur Förderung des ambulanten Operierens oder eine Instrumentenaufbereitung auch für die Anästhesiologie berechenbar sein müssen“.

Die Einführung der Hybrid-DRG führe nunmehr zu einem neuen innerärztlichen Verteilungskampf, beklagte Beck. „Auch übergeordnete Verbände wie der SpiFa haben die Zeit nicht genutzt, um eine erfolgte Einigung zur Aufteilung der Pauschalabrechnung zwischen dem BDA und dem Berufsverband Deutscher Chirurgie zu übernehmen, bzw. zu unterstützen.“

Der BDA müsse also seine politische Vertretung in die eigenen Hände nehmen, so die Präsidenten – und das heißt künftig ohne SpiFa-Mitgliedschaft. (bar)

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