Frankreich

Anpfiff zum Corona-Impfen im Stadion

Seit Anfang der Woche ist Frankreichs größtes Stadion ein riesiges Impfzentrum – Vaccinodrome heißt es auf Französisch.

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Frankreich, Saint-Denis: Menschen stehen in einer Schlange vor dem Stade de France, um sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen.

Frankreich, Saint-Denis: Menschen stehen in einer Schlange vor dem Stade de France, um sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen.

© Thomas Samson/dpa

Paris. Beim Namen Stade de France denkt in Frankreich aktuell wohl niemand mehr an große Sportveranstaltungen. „Stade de France?“, fragt schon der Taxifahrer. „Dann wollen Sie sicher zum Impfzentrum?“

Seit Anfang der Woche ist Frankreichs größtes Stadion ein riesiges Impfzentrum – Vaccinodrome heißt es auf Französisch. Zu Beginn sollen dort um die 10.000 Impfungen gegen COVID-19 pro Woche verabreicht werden.

Vor dem Stadion nördlich von Paris im Vorort Saint-Denis stehen die Menschen schon am Morgen Schlange, einige haben Klappstühle mitgebracht.

Zahlreiche Impfzelte stehen bereit

Innendrin herrscht hektisches Treiben, aber alles ist durchorganisiert. Die Impfungen gibt es nicht auf dem Fußballfeld, sondern in den fensterlosen Kellerräumen des riesigen Gebäudes, in das rund 80.000 Menschen passen. Dort stehen zahlreiche kleine weiße Impfzelte aneinandergereiht, es gibt eine medizinische Aufklärung – und dann einen Pikser in den Oberarm.

„Es sind sehr viele Leute, eine lange Schlange, aber es geht, wir sind motiviert“, sagt die 56-Jährige Pascale aus Argenteuil, nur zehn Minuten mit dem Auto vom Stadion entfernt. Für sie ist es die erste Impfung, sie hat lange gewartet, jetzt ist endlich soweit.

Terminvereinbarung in fünf Minuten

Im Stade de France werden die Impfstoffe von BioNTech/Pfizer und Moderna verimpft. Termine kann man per Telefon oder über das in Frankreich sehr häufig genutzte Online-Terminportal Doctolib vereinbaren. „Das war einfach, das hat fünf Minuten gedauert“, sagt ein älterer Mann, der den Termin online für seine 85-jährige Mutter ausgemacht hat. Er begleitet die ältere Dame und ist ebenfalls sehr glücklich. „Es ist wichtig“, sagt er über die Impfung.

Nur ein paar Minuten später ist seine Mutter dran, er begleitet sie in das kleine weiße Zelt, Spritze und fertig. Dutzende Freiwillige arbeiten ebenfalls im Stadion in einer Art Call-Center für die Terminvergabe. Dort klingelt pausenlos das Telefon.

Das Stade de France wurde für die Fußball-WM 1998 gebaut. Neben Sportveranstaltungen finden darin auch Konzerte statt. Mit Stand Dienstagabend haben in Frankreich gut 9,5 Millionen Menschen mindestens eine erste Impfung bekommen. Das sind gut 14 Prozent der Bevölkerung.

Bis zum Ende des Sommers, das hat Präsident Emmanuel Macron versprochen, sollen alle, die sich impfen lassen möchten, auch eine Impfung bekommen. (dpa)

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