Schließungen am 14. Juni
Hausärzteverband in Nordrhein unterstützt Apotheker-Protest
Für den Protesttag der Apotheker am 14. Juni bekundet der Hausärzteverband Nordrhein seine Solidarität. In Thüringen werden Patienten daran erinnert, sich Medikamente rechtzeitig zu besorgen.
Veröffentlicht:Köln/Erfurt. Der Hausärzteverband Nordrhein unterstützt die Proteste der Apotheker gegen die ihrer Ansicht nach schlechten Zustände in der Arzneimittelversorgung. Die Apotheken vor Ort seien wichtige Partner in der hausärztlichen Versorgung. „Die Medikamentenlieferung an die Apotheken gleicht einem Glücksspiel“, wird der Vorsitzende des Hausärzteverbandes, Dr. Oliver Funken, am Freitag in einer Pressemitteilung zitiert.
Praxen und Apotheken ständen derzeit im engen Austausch, welche verschreibungspflichtigen Medikamente überhaupt noch vorrätig seien. Hausärzte und Hausärztinnen müssten Patienten kurzfristig immer wieder auf geänderte Medikationen und Behandlungswege einstellen. Der organisatorische Aufwand sei enorm und die Unsicherheit der Patienten erfordere zusätzliche Beratungszeit. Die Bundesregierung müsse dringend dafür sorgen, dass die Arzneimittelversorgung sichergestellt werde, so der Hausärzteverband.
Zu wenig Pharmazie-Studienplätze
Mit Blick auf den bundesweiten Protesttag der Apotheker am kommenden Mittwoch rät der Thüringer Apothekerverband den Patienten, sich Medikamente an anderen Tagen zu besorgen. Hintergrund ist, dass am 14. Juni viele Apotheken auch in Thüringen aus Protest gegen die Gesundheitspolitik der Bundesregierung geschlossen bleiben. Die Notversorgung sei aber auch an dem Tag durch Notdienstapotheken gesichert, betonte der Verband.
Die Apotheker sehen sich unter Druck. Den Angaben nach haben sie massiv mit Lieferengpässen, Inflation, Bürokratie und Nachwuchsmangel zu kämpfen. Beklagt wird dabei, dass es bundesweit zu wenig Studienplätze für Pharmazie gebe. Voriges Jahr hätten in Thüringen zehn von 517 Apotheken schließen müssen. „Wenn nicht gehandelt wird, gehen in der Arzneimittelversorgung in Deutschland und Thüringen langsam, aber sicher die Lichter aus“, warnte der Vorsitzende des Thüringer Apothekerverbandes, Stefan Fink. (dpa/juk)