Auswirkung von Lieferengpässen

Apotheker in Nordrhein: Bei Kinderantibiotika fehlen auch schon mal die Dosierlöffel

Fehlende Beipackzettel oder Dosierhilfen sind die Folgen hektisch importierter Arzneimittel, sagt Nordrheins Apothekerverbands-Chef Thomas Preis. Die Situation hält er für alarmierend.

Veröffentlicht:

Düsseldorf. Die Arzneimittelversorgung von Kindern und Babys im kommenden Winter hängt nach Einschätzung des Apothekerverbandes Nordrhein am seidenen Faden. Schon jetzt würden immer mehr Medikamente „per Sonderzulassung aus dem Ausland in hektischer Weise importiert und zugelassen“, sagte der Verbandsvorsitzende Thomas Preis laut Mitteilung vom Donnerstag.

Dabei fehlten mitunter die Beipackzettel oder diese seien lediglich mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) übersetzt. Bei Kinderantibiotika seien manchmal keine Dosierlöffel vorhanden, Asthmamitteln auch „in komplett französischer Aufmachung“ und ohne deutsche Beschriftung auf dem Markt, kritisierte Preis.

Die Arzneimittelversorgung in Deutschland verschlechtere sich weiter. Mehrere Tausend Arzneimittel seien nicht lieferbar, sagte der Verbandschef und sprach von einer „alarmierenden Situation jetzt und im kommenden Winter“. Allein in Nordrhein-Westfalen seien täglich mehr als 300.000 Menschen von Lieferengpässen bei Medikamenten betroffen. Zudem befinde sich die Zahl der Apotheken bundes- und landesweit anhaltend im Sinkflug. (dpa)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Leere Wartezimmer: Vor allem alte Menschen und chronisch Kranke, haben sich als Risikopatienten zeitweise nicht mehr in die Praxen getraut.

© ArtmannWitte / Alamy / mauritius images

Gesundheitswesen im Corona-Schock: eine erste Bilanz

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband forschender Pharma-Unternehmen
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Bei der Frage, ob und wann die Nieren gespült werden sollten, herrscht Uneinigkeit.

© Hifzhan Graphics / stock.adobe.com

Akutes Nierenversagen

Fragwürdige Nierentherapien: Nicht unnötig spülen!

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung