Erweiterte Herstellerverantwortung

Appell an Gesundheitsminister: „Abwasserrichtlinie nicht blockieren“

Die Gesundheitsministerkonferenz wird auch mögliche Auswirkungen der neuen europäischen Abwasserrichtlinie auf den Generikamarkt erörtern. Städte und Gemeinden fordern, die Länder mögen auf Linie bleiben.

Veröffentlicht:

Berlin. Anlässlich der heute und am Donnerstag tagenden Gesundheitsministerkonferenz (GMK) appellieren der Deutsche Städtetag, der Deutsche Städte- und Gemeindebund sowie der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) an die Länder, die erweiterte Herstellerverantwortung im Rahmen der europäischen Kommunalabwasserrichtlinie „konsequent in nationales Recht umzusetzen“.

Die Richtlinie sieht vor, dass Arzneimittel- und Kosmetikhersteller Bau und Betrieb einer 4. Reinigungsstufe in größeren Kläranlagen finanzieren, mit der sich Mikroverunreinigungen aus dem Abwasser herausfiltern lassen. Dagegen läuft die Branche, die mit jährlichen Mehrkosten in Milliardenhöhe rechnet, seit Wochen Sturm und prognostiziert mittelfristig sogar Marktausfälle wichtiger Generika.

„Verantwortung übernehmen!“

Zwischenzeitlich hatte Europäische Parlament die Kommission aufgefordert, die drohenden Belastungen für Pharmaunternehmen erneut und umfassend zu prüfen. Städte und Gemeinden halten nun dagegen, ohne die Finanzierung durch die Hersteller „müssten Bürgerinnen und Bürger sowie mittelständische Unternehmen die milliardenschweren Kosten für den Ausbau der Kläranlagen allein tragen“.

Laut VKU belaufen sich diese Kosten bis 2045 auf rund neun Milliarden Euro. Zudem, heißt es weiter, zeige eine aktuelle Civey-Umfrage „dass 80 Prozent der Bevölkerung die Kostenbeteiligung der Industrie befürworten“. Die Gesundheitsministerinnen und -minister werden deshalb aufgefordert, „sich klar zur EU-Richtlinie zu bekennen und die nationale Umsetzung nicht zu blockieren“. Wer sauberes Wasser will, müsse auch bereit sein, „Verantwortung zu übernehmen“. (cw)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Sparanstrengungen in der GKV

MEZIS: Politik muss Pharmaunternehmen mehr in die Pflicht nehmen

Gesundheitsmarkt

Drogeriemarkt-Kette dm startet Online-Apotheke

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Wissenschaft in Medizin übertragen

© Regeneron

Forschung und Entwicklung

Wissenschaft in Medizin übertragen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Regeneron GmbH, München

Ist das AMNOG bereit für HIV-Innovationen?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Arzneiforschung: Von Innovationen profitieren nicht nur Patienten, sondern immer auch die Gesellschaft als Ganzes.

© HockleyMedia24 / peopleimages.com / stock.adobe.com

Nutzenbewertung

Arznei-Innovationen: Investition mit doppeltem Nutzen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ein älterer Herr, der einen medizinischen Fragebogen ausfüllt.

© buritora / stock.adobe.com

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Eine junge Frau fasst sich an ihren schmerzenden Ellenbogen.

© Rabizo Anatolii / stock.adobe.com

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Eine Ärztin hält einen Reagenzstreifen zur Analyse einer Urinprobe in der Hand.

© H_Ko / stock.adobe.com

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?