Arbeitslosigkeit treibt den Verbrauch von Lipidsenkern

BERLIN (ble). Je höher die Arbeitslosigkeit in einer Region, desto höher ist auch die Verschreibungsquote an Lipidsenkern zur Behandlung oder Vermeidung von koronaren Herzkrankheiten.

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Krankhaftes Übergewicht und der Griff zur Zigarette: Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind da nicht mehr fern.

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Zu diesem Ergebnis kommt der am Freitag vorgestellte ArzneimittelAtlas 2008 des Berliner IGES-Instituts. So betrug der Pro-Kopf-Verbrauch von Lipidsenkern in Mecklenburg-Vorpommern im vergangenen Jahr durchschnittlich 52 Tagesdosen, in Hamburg nur 32. Mit einer Quote von über 16 Prozent liegt die Arbeitslosenquote an der Ostsee deutlich höher als in der Hansestadt mit neun Prozent. Es sei belegt, dass Arbeitslosigkeit herzkrank mache, sagte IGES-Leiter Professor Bertram Häussler.

2007 gaben die gesetzlichen Krankenkassen insgesamt 28 Milliarden Euro für Fertigarzneimittel und Impfstoffe aus. Das war ein Anstieg um 6,4 Prozent oder 1,68 Milliarden Euro. Etwa 700 Millionen Euro davon gingen auf das Konto der Mehrwertsteuererhöhung 2007, so Häussler: "Die Gesamtarzneimittelausgaben in 2007 wären ohne die Erhöhung der Mehrwertsteuer unterdurchschnittlich gestiegen."

Hauptkostentreiber ist weiter der steigende Verbrauch. Mit Einsparungen von netto 90 Millionen Euro spielten Rabattverträge für die Kostenentwicklung 2007 keine nennenswerte Rolle.

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