Schleswig-Holstein

Aus für Abstrichzentrum in Eigenregie

Das von einem Landrat in eigener Initiative eilig errichtete COVID-19-Abstrichzentrum im Kreis Rendsburg-Eckernförde wird wieder geschlossen.

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Rendsburg. Der umstrittene Alleingang des Kreises Rendsburg-Eckernförde mit einem selbst betriebenen Abstrichzentrum wird diese Woche beendet. Die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein errichtet in Rendsburg ein eigenes Diagnostisches Zentrum.

„Dadurch wird sichergestellt, dass eine ausreichend hohe Anzahl von Corona-Abstrichen konzentriert an einem Ort durchgeführt werden kann“, teilte der Kreis mit. Der hatte zuvor für Aufsehen im Norden gesorgt, weil er Testungen in Eigenregie vornehmen ließ.

Der Kreis hatte dafür Ärzte im Ruhestand rekrutiert und ihnen Kreisangestellte als Helferinnen zur Seite gestellt. Bis Beendigung der Arbeit der eigenen Lösung wird in Rendsburg geschätzt, dass man rund 750 Abstriche vornehmen konnte.

Wettbewerb um Schutzmaterial

Zuvor hatte es in dem großen Flächenkreis kein Diagnostikzentrum gegeben. Dennoch hatte die Eigeninitiative unter Ärzten für Kritik gesorgt, weil sie damit auch einen verschärften Wettbewerb um Ressourcen wie Schutzkleidung und Personal sehen. Die Schutzausrüstung, mit der in Rendsburg gearbeitet wurde, stammte nach Angaben des Kreises noch aus Eigenbeständen. Für eine weitere Arbeit des Abstrichzentrums hätte man sich aber am ohnehin leer gefegten Markt eindecken müssen.

Der Präsident der Ärztekammer Schleswig-Holstein, Dr. Henrik Herrmann, sieht in solchen Alleingängen keine Lösung. Er rief zu koordinierter Hilfe auf und appellierte an die Beteiligten, nach gemeinsamen Lösungen zu suchen.

Die werden in Rendsburg nun realisiert. „Wir haben gesehen, dass der Bedarf vorhanden ist“, sagte ein Sprecher der KV in einer ersten Stellungnahme zur Einrichtung des Diagnostikzentrums. Über das weitere Vorgehen wollen Kreis und KVSH am Donnerstag (2. April) gemeinsam informieren. (di)

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