Ausland

Aus für Corona-Isolationspflicht in Österreich – auch wegen sozialer Folgen

Während hierzulande noch diskutiert, ist Österreich schon weiter: Die Alpenrepublik schafft die Isolationsvorschriften für Corona-Infizierten ab. Eine Pandemie könne man nicht „wegabsondern“.

Veröffentlicht:
Ende der Quarantäne-Regeln in Österreich: Chief Medical Officer Dr. Katharina Reich, Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) und Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) am Dienstag in Wien.

Ende der Quarantäne-Regeln in Österreich: Chief Medical Officer Dr. Katharina Reich, Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) und Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) am Dienstag in Wien.

© picture alliance / GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

Wien. Österreich schaff die Isolationsvorschriften für SARS-CoV-2-Infizierte ab. „Wir machen jetzt Verkehrsbeschränkungen statt verpflichtender Quarantäne“, sagte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) am Dienstag in Wien. Die grundsätzliche Lockerung werde ab 1. August gelten. Auch Menschen mit einer Corona-Infektion dürften nun weiter unterwegs sein, allerdings mit FFP2-Maske.

Meldepflicht bleibt bestehen

„Wer krank ist, bleibt zu Hause“, appellierte Rauch zugleich an die Bürger. Die Entscheidung sei gerade auch mit Blick auf die psychischen und sozialen Folgen der Corona-Krise gefallen, sagte Rauch. Weltweit hätte die Zahl von Angststörungen und Depressionen zugenommen. „Wir gehen einfach gut vorbereitet in eine neue Phase der Pandemie-Bekämpfung.“

„Wir können die Pandemie nicht wegtesten, nicht wegimpfen und nicht wegabsondern“, hieß es. Weiterhin gelte eine Meldepflicht, um einen Überblick über das Krankheitsgeschehen zu behalten. Rauch verwies auf internationale Vorbilder wie Dänemark, Norwegen, Großbritannien, Spanien und die Schweiz. Dort sei die Quarantäne ohne größere Folgen teils seit Monaten abgeschafft.

Offizielle Zweifel an offiziellen Fallzahlen

Deutlich wie nie stellte die Regierung auch die Aussagekraft der Zahl der COVID-19-Fälle in den Krankenhäusern infrage. Eine genaue Analyse ergebe, dass nur etwa die Hälfte der entsprechenden Patienten als Hauptdiagnose COVID-19 habe, sagte Dr. Katharina Reich, Ärztin und Sektionschefin für Öffentliche Gesundheit im österreichischen Gesundheitsministerium.

Zu den Verkehrsbeschränkungen zählt ein Betretungsverbot für infizierte Besucher in Krankenanstalten ebenso in Pflege-, Behinderten- und Kureinrichtungen. Wie aus dem der Nachrichtenagentur APA vorliegenden Entwurf weiter hervorgeht, dürfen aber infizierte Mitarbeiter an diesen Orten mit Maske weiter ihrem Job nachgehen. Im Freien und bei einem Mindestabstand von zwei Metern entfällt die Maskenpflicht. (dpa/eb)

Lesen sie auch
Lesen sie auch
Lesen sie auch
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kolumne „Hörsaalgeflüster“

Global Model WHO: Junge Stimmen für die globale Gesundheit

Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Übersichtsarbeit zu Grippeimpstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!