Finanzierung von Kinderstationen

BÄK-Präsident: Kommission soll schnell alternative Vergütungskonzepte vorlegen

Wer soll für Pädiatrie und Geburtsstation bezahlen? Dr. Klaus Reinhardt mahnt einen noch offenen Arbeitsauftrag der Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung an.

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BÄK-Präsident Dr. Klaus Reinhardt fordert von der Krankenhaus-Reformkommission ein klares Konzept zur Finanzierung der Kinderstationen.

BÄK-Präsident Dr. Klaus Reinhardt fordert von der Krankenhaus-Reformkommission ein klares Konzept zur Finanzierung der Kinderstationen.

© [M] Wolfgang Kumm / dpa / picture alliance

Berlin. Ein neues Vergütungskonzept für Kinderstationen fordert Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt. „Die Fallzahlen steigen, trotzdem werden in den Krankenhäusern seit Jahren Abteilungen für Kinder- und Jugendmedizin geschlossen, Betten abgebaut und Geburtsstationen dichtgemacht“, protestierte Reinhardt am Dienstag gegen die fortschreitende kalte Strukturbereinigung.

Er forderte die Krankenhaus-Reformkommission auf, „schnell und ergebnisoffen“ die Herausnahme der Kinderkliniken aus dem Fallpauschalensystem zu prüfen und alternative Vergütungskonzepte auszuarbeiten.

Vorhaltefinanzierung statt DRG

Die Kommission hatte im Juli „dringend“ empfohlen, den Druck von den Stationen zu nehmen, Geld verdienen zu müssen. Ihre erste Stellungnahme zum Reformbedarf im stationären Sektor hatte die Kommission den Kinder- und Geburtsstationen gewidmet. Die Kommission unter Leitung des Facharztes für Psychiatrie und Psychotherapie Professor Tom Bschor regte in ihrem ersten Papier, Vorhaltefinanzierung für die Abteilungen für Pädiatrie und Geburtshilfe statt DRG an. Die Mittel sollten direkt den Kinder- und Geburtsstationen zukommen, um hausinterne Umverteilungen auszuschließen.

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Unmittelbar nach Veröffentlichung hatte die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbands Dr. Carola Reimann die Kommission aufgefordert, sich dazu zu äußern, wer für die finanzielle Absicherung dieses Teils der versorgungskritischen Infrastruktur aufkommen solle.

Hoher Anteil an Akutpatienten

Reinhardt verwies in seiner Pressemitteilung von Dienstag darauf, dass die Behandlung von Kindern schwer plan-und steuerbar sei. Kinderstationen hätten im Vergleich mit Erwachsenenstationen nicht nur einen besonders hohen Anteil an Akutpatienten, sie bräuchten auch erheblich mehr Personal, um sie zu behandeln.

In der aktuellen Vergütungssystematik führten die hohen Fixkosten und das überdurchschnittliche Leistungsspektrum dazu, dass Pädiatrie, Kinderchirurgie und Geburtshilfe kaum kostendeckend zu betreiben seien. (af)

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