Ukraine-Krieg

BÄK-Präsident beklagt „Zettelwirtschaft“ in der Flüchtlingsversorgung

Die Modalitäten der medizinischen Versorgung von nicht registrierten Ukraine-Flüchtlingen sind weiterhinin der Schwebe. Jetzt prangert BÄK-Präsident Dr. Klaus Reinhardt die Zettelwirtschaft an.

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Berlin. Wie ärztliche Leistungen für nicht registrierte Geflüchtete aus der Ukraine abgerechnet werden sollen, ist nach wie vor nicht abschließend geklärt. Eine Bitte der Kassenärztlichen Bundesvereinigung von Ende März um ein klärendes Gespräch dazu mit dem Kanzleramt sei bislang unbeantwortet, hieß es am Dienstag dazu auf Anfrage bei der KBV. In einigen Bundesländern stellen sich jedoch allmählich Verbesserungen ein.

Jetzt hat der Präsident der Bundesärztekammer, Dr. Klaus Reinhardt, organisatorische Mängel bei der medizinischen Versorgung ukrainischer Kriegsflüchtlinge und Verletzter in Deutschland kritisiert.

Es gebe keinen Überblick darüber, wie viele Kranke und Kriegsverletzte sich bereits in Deutschland befänden, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Reinhardt forderte, dass zentral organisiert werden müsse, wer die Betroffenen ausfliege und wie sie in Deutschland zur Behandlung verteilt werden sollten.

BÄK-Chef: „Föderaler Flickenteppich unerträglich“

Kritik übte der Ärztepräsident außerdem an bürokratischen Hürden. Nur in neun Bundesländern gebe es ein unkompliziertes Verfahren, bei dem Flüchtlinge schnell eine elektronische Gesundheitskarte erhielten.

„Woanders herrscht Zettelwirtschaft mit Behandlungsscheinen“, beklagte Reinhardt.„Ärztinnen und Ärzte müssen sich auf die medizinische Behandlung konzentrieren können, nicht auf das Ausfüllen von Formularen.“ Der „föderale Flickenteppich“ sei unerträglich.

Reinhardt appellierte außerdem an die Länder, eine rasche Beschäftigung von geflüchteten ukrainischen Ärzten in Deutschland zu ermöglichen. Dazu gebe es die Möglichkeit, vor einer regulären Approbation sogenannte Berufserlaubnisse zu erteilen. (dpa/af)

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