Sirius2015

BZgA startet Wettbewerb zu STI

Die Zahl sexuell übertragbarer Krankheiten außer HIV nimmt offenbar zu. Jetzt sollen Erfolg versprechende Ideen für die Prävention ausgezeichnet werden.

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KÖLN. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat erneut einen Bundeswettbewerb für Präventionsprojekte gegen sexuell übertragbare Krankheiten (STI) ausgeschrieben. Nach den Jahren 2008 und 2010 ist "Sirius2015" der dritte Wettbewerb dieser Art. Getragen wird er von der BZgA, dem PKV-Verband und dem Bundesgesundheitsministerium.

Mit dem Wettbewerb sollen Projekte prämiert werden, die sich der Prävention von STI und HIV-Infektionen verschrieben haben. Die "fachlich besten und innovativsten" Vorhaben werden dann von einer Jury ausgewählt. Ihnen winkt ein Preisgeld von bis zu 20.000 Euro, teilte die BZgA am Montag in Köln mit. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 12. November.

Neu in diesem Jahr ist die Möglichkeit, auch Ideen für Präventionsprojekte einzureichen. Bislang wurden nur bereits bestehende Maßnahmen ausgezeichnet. Teilnehmen können etwa Ämter, Beratungsstellen, Vereine, Selbsthilfegruppen, Jugendgruppen oder auch Schulen. Besonders erwünscht seien Projekte, die sich an STI-Risikogruppen wenden.

Den Fokus auf Non-HIV-STI haben die Organisatoren deswegen gelegt, weil über sie "noch viel zu wenig bekannt" sei in der Bevölkerung. Gefahren würden so unterschätzt. Laut BZgA-Direktorin Professor Elisabeth Pott zeichne sich sogar ab, "dass STI sich immer weiter ausbreiten".

Tatsächlich steigt die Zahl der gemeldeten Syphilis-Fälle hierzulande seit 2009 deutlich an. Damals wurden beim Robert Koch-Institut (RKI) noch 2744 Fälle registriert, im vergangenen Jahr waren es bereits 5017 - fast doppelt so viele. Für Treponema pallidum besteht seit der Einführung des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) 2001 eine nichtnamentliche Labormeldepflicht.

Bei anderen STI, etwa der Gonorrhoe durch Neisseria gonorrhoeae, tappen die Experten hingegen im Dunkeln. Für sie besteht keine Meldepflicht mehr. Lediglich in Sachsen gilt noch eine Meldepflicht für den Erregernachweis. Und dort hat sich laut RKI die Zahl der Infektionen von 2003 bis 2011 verdoppelt - von ehemals 6,8 auf 13,7 Infektionen pro 100.000 Einwohner.

Mit "Sirius" will die BZgA diesem Trend gegensteuern und dazu gezielt lokale Projekte fördern. "In vielen bestehenden Projekten schlummert noch Potenzial, anderes existiert bisher nur im Kopf oder auf dem Papier. Beide Schätze möchten wir mit Sirius2015 heben", sagte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU). (nös)

www.sirius2015.de

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