Bayern: KV fordert bessere Vergütung für Heimbesuche

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MÜNCHEN (sto). Vor allem im ländlichen Raum stoßen Hausärzte, die auch Patienten in Pflegeheimen betreuen, oftmals an Kapazitätsgrenzen, so der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB), Dr. Wolfgang Krombholz.

Volle Wartezimmer, die zeitintensive Betreuung von Patienten im Heim plus Bereitschaftsdienste - das sei für manchen Hausarzt eine große Belastung, erklärte Krombholz.

Eine unzureichende Vergütung für die aufwendigen ärztlichen Leistungen sowie eine überbordende Bürokratie erschwere die Betreuung von Patienten in Pflegeheimen zusätzlich.

Die meisten Leistungen, die Hausärzte für Patienten in Pflegeheimen erbringen, fallen in das Regelleistungsvolumen, das in Bayern aktuell bei knapp 42 Euro pro Quartal und Patient liegt, erläuterte Krombholz.

Auch Dokumentation verbessern

Zwar würden Haus- und Heimbesuche grundsätzlich mit rund 21 Euro (Mitbesuche: rund 10,50 Euro) plus Wegepauschale extra honoriert. Trotzdem stünden Aufwand und Honorar in keinem Verhältnis, so Krombholz, denn oftmals besucht der Hausarzt seine Patienten im Heim mehrmals im Quartal, manchmal sogar wöchentlich.

Dringend notwendig seien deshalb neue Vergütungsmodelle, die den Bewohnern im Heim eine gute haus- und fachärztliche sowie psychotherapeutische Betreuung bieten und gleichzeitig den Ärzten und Psychotherapeuten dafür ein angemessenes Honorar bringen, erklärte Krombholz.

Verbesserungen seien auch bei der Dokumentation der pflegerischen Betreuung und der medizinischen Grundversorgung notwendig, die im Grunde Aufgabe der Pflegeheimleitung sei.

Tatsächlich würden jedoch bürokratische Tätigkeiten an die Ärzte delegiert, die eigentlich nicht in ärztliche Hand gehören. Aber auch die Pflegekräfte müssten sich heutzutage oftmals mehr mit Formularen beschäftigen als mit den ihnen anvertrauten Menschen.

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