Vergütung und Planung

Bayern will Versorgung mit Notärzten verbessern

Höhere Vergütungszahlungen und bessere Bedarfsplanung – mit diesen Maßnahmen will die bayerische Staatsregierung die notärztliche Versorgung im Freistaat verbessern.

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München. Wann und wie schnell der Notarzt kommt, ist in Bayern auch eine Frage des Wohnorts. Vor allem in ländlichen Regionen sorgt der Mangel an Notärzten immer wieder für Ausfälle.

Zur Sicherung der notärztlichen Versorgung will Bayerns Innenminister jetzt die Standorte und Einsatzorte neu bewerten lassen. „Für die Zukunft wird die Frage des notärztlichen Bedarfs neu betrachtet werden“, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann am Freitag der „Augsburger Allgemeinen Zeitung“.

Eine Abkehr vom Prinzip der Freiwilligkeit in Gestalt einer Zwangsverpflichtung sieht er dagegen als keine geeignete Maßnahme. „Die Ableistung des Notarztdienstes kann aufgrund der hohen Anforderungen in medizinischer, aber besonders auch in persönlicher Hinsicht nicht in eine Verpflichtung umgewandelt werden“, so Herrmann.

Stattdessen setzt der CSU-Politiker auf Motivation. Zum Beispiel durch Anhebung der Vergütung, die derzeit 21 Euro Bereitschaftspauschale pro Stunde und bis zu 83 Euro zusätzlich für Einsätze beträgt. Die als gering empfundene Bezahlung gilt mit als Hauptursache für die mangelnde Bereitschaft, als Notarzt tätig zu sein.

Als weitere Maßnahme zur Sicherung der Versorgungslage hält es Herrmann zusätzlich für denkbar, bestimmte „heilkundliche Tätigkeiten auf Notfallsanitäter“ zu übertragen.

In Bayern können die Ärztlichen Leiter Rettungsdienst (ÄLRD) ihnen dies seit Dezember erlauben. Die Staatsregierung hatte dies per Rechtsnovelle ermöglicht. Gleichzeitig hat Bayern eine entsprechende Reform im Bundesrat angestoßen. (bfe)

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