Bayerns KV-Chef Munte wirft Kritikern "Geschacher" vor
MÜNCHEN (sto). Im Streit um die asymmetrische Honorarverteilung hat der Vorsitzende der KV Bayerns (KVB), Dr. Axel Munte, "mit äußerstem Befremden" auf die in einer Pressemitteilung der KV Westfalen-Lippe veröffentlichten "Anschuldigungen und Beleidigungen gegen die bayerischen Ärzte" reagiert.
"Die Darstellung der Fakten ist undifferenziert und tendenziös. Und der Ton ist absolut unangebracht. So erweist die KVWL vor allem dem KV-System einen Bärendienst", erklärte Munte in München.
Die asymmetrische Honorarverteilung habe zur Folge, dass durch eine undifferenzierte Betrachtung des unterschiedlichen ambulanten Behandlungsbedarfs in den KV-Regionen und die willkürliche Festlegung des Zuwachses der Verteilung eine völlig intransparente Honorarverteilung entstehe.
Das sei nicht nur ungerecht, sondern sei für viele Praxen in Bayern sogar existenziell bedrohlich. "Den Kritikern der KVB geht es nicht darum, in ganz Deutschland die ambulante Versorgung zu verbessern. Das ist einfach nur ein unwürdiges Geschacher um die Millionen der Versicherten", sagte der KVB-Chef.
Schon heute habe ein bayerischer Arzt mit 142 000 Euro einen deutlich geringeren statistischen Durchschnittsumsatz als seine Kollegen in Westfalen-Lippe mit 162 000 Euro, erklärte Munte. Es sei nun endlich an der Zeit, "mit dem Märchen von den reichen Bayern und den armen Westfalen aufzuhören".
Zugleich erneuerte Munte seine Forderung, den Beschluss des Erweiterten Bewertungsausschusses zur asymmetrischen Verteilung der Honorarzuwächse zu beanstanden und einen Strukturfonds zum gezielten Aufbau besserer Versorgungsstrukturen im gesamten Bundesgebiet einzurichten.
"Das wäre ein Zeichen für die Handlungsfähigkeit des KV-Systems - und absolut das Gegenteil der opportunistischen, aber haltlosen Stimmungsmache eines KV-Vorstands, der durch seine Angriffe auf die bayerischen Ärzte nur von eigenen Versäumnissen in der Förderung von zukunftsweisenden Versorgungsstrukturen ablenken will", so Munte.