Corona-Pandemie

Bei den Blutspendediensten werden die Vorräte knapp

Mancherorts reichen die Blutkonserven keine 24-Stunden. Das Problem: Durch die Corona-Pandemie sind viele Gelegenheiten zum Blutspenden weggefallen.

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Blutspende: Ein Problem derzeit ist der Wegfall vieler Gelegenheiten zur Blutspende etwa in Firmen und Universitäten.

Blutspende: Ein Problem derzeit ist der Wegfall vieler Gelegenheiten zur Blutspende etwa in Firmen und Universitäten.

© Thomas Frey/dpa

Hagen. In vielen Regionen in Deutschland gehen den Blutspendediensten die Vorräte aus. „Corona hat das Blutspendewesen sehr deutlich durchgerüttelt“, sagte Stephan Küpper vom Blutspendedienst West des Deutschen Roten Kreuzes (DRK).

Dass die zur Verfügung stehenden, gekühlten und getesteten Reserven mancherorts nicht einmal den Bedarf eines durchschnittlichen Tages decken könnten, liege aber nicht an mangelnder Spendenbereitschaft, betonte Küpper. Das Problem sei der Wegfall vieler Gelegenheiten zur Blutspende etwa in Firmen und Universitäten und an mobilen Blutspendefahrzeugen. Das Rote Kreuz deckt über zwei Drittel des Bedarfs an Blutkonserven in Deutschland ab.

Besonders knapp ist es in Baden-Württemberg und Hessen

Generell sind demnach die Vorräte an Blutkonserven in Deutschland sehr unterschiedlich gelagert. Besonders knapp seien die Reserven aktuell in Baden-Württemberg und Hessen: Hier reiche der Vorrat an Konserven keine 24 Stunden, sagte Küpper. Ähnlich sei die Lage in Berlin und Brandenburg.

Die Blutbänke in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland hätten immerhin Vorräte für rund zwei Tage. Am besten sei die Situation in Bayern, wo die Konserven den Bedarf von mehr als vier durchschnittlichen Tagen decken könnten.

Nicht dringende Op werden zum Teil abgesagt

Zwar befänden sich die Kliniken trotz des aktuellen Mangels nicht in einer dramatischen Notsituation. „Niemand muss jetzt Angst haben, dass überlebensnotwenige Maßnahmen ausbleiben“, sagte Küpper. Allerdings müssten schon jetzt nicht dringende Operationen zum Teil abgesagt oder verschoben werden, um akut Blut zu sparen. Bei unvorhergesehenen Notfällen würde sich die Lage dann zwar zuspitzen, doch auch dann könnten sich die Bundesländer gegenseitig aushelfen.

Mit einer baldigen Entspannung der Situation rechnet das DRK nicht – vor allem, weil die Corona-Ausnahmesituation noch auf unbestimmte Zeit andauere und so auch das gewohnte Blutspende-Aufkommen lange Zeit nicht erreicht werden könne, sagte Küpper.

Allerdings seien zahlreiche öffentliche Blutspendetermine, zu denen unter aufwendigen Sicherheitsauflagen derzeit auch trotz der Pandemie zahlreiche Menschen kämen, ein gutes Signal. „Wir verlangen den Menschen Zeit ab. Aber das ist gerade in Coronazeiten nicht anders machbar.“ (dpa)

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