Glücksspiel

Berlins Pennäler zocken gern

Befragung der Fachstelle für Suchtprävention macht deutlich, welche Gruppen besonders gefährdet sind.

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BERLIN. Jeder dritte Schüler in Berlin hat bereits online an Glücksspielen teilgenommen. Trotz des Verbots von Glücksspielen für Minderjährige kommen Kinder und Jugendliche im Internet fast automatisch in Berührung mit diesen Angeboten. Das hat die Fachstelle für Suchtprävention Berlin bei einer anonymen Befragung von mehr als 1600 Berliner Schülern festgestellt.

"Je schlechter die Lebens- und Berufsperspektiven und je früher der Kontakt zu diesen scheinbaren Chancen, desto gefährdeter sind die jungen Menschen", sagte die Geschäftsführerin der Fachstelle Kerstin Jüngling.

Insgesamt haben ein Drittel der Befragten bereits online an Glücksspielen teilgenommen. Dabei zeigten sich deutliche Unterschiede nach Sozialstatus und Geschlecht. Unter Berufsschülern war der Anteil der Glücksspiel-Erfahrenen mit 43,3 Prozent mehr als doppelt so hoch wie unter Gymnasiasten (19,9 Prozent).

Im letzten Monat vor der Befragung hatten deutlich mehr Berufsschüler (13,8 Prozent) als Gymnasiasten (2,6 Prozent), mehr Schüler mit Migrationshintergrund und wesentlich mehr Jungen (12,7 Prozent) als Mädchen (2,7 Prozent) nach eigenen Angaben an einem Online-Glücksspiel teilgenommen.

Bei der Befragung bejahte rund die Hälfte der Schüler die Aussage "Auch wenn ich verliere, spiele ich trotzdem weiter". 28 Prozent haben ihr Online-Glücksspiel schon öfter verheimlicht und 23,4 Prozent spielen oft länger, als sie sich vorgenommen haben. Diese Aussagen deuteten auf ein problematisches Spielverhalten hin.

Die Fachstelle für Suchtprävention klärt Jugendliche zu Risiken solcher potenziellen Suchtmittel auf und schult Multiplikatoren. Nach den Herbstferien ist die Methodensammlung der Fachstelle zu digitalen Medien und Glücksspiel neu aufgelegt worden. Sie soll Fachkräfte befähigen, mit Kindern und Jugendlichen über diese Themen ins Gespräch zu kommen. (ami)

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