Bessere Bewertungen für kleine Kliniken

DÜSSELDORF (iss). Viele Patienten fühlen sich in kleineren Krankenhäusern besser aufgehoben als in Großkliniken. Bei einer Patientenbefragung der AOK Rheinland/ Hamburg war die Gesamtbewertung der Häuser umso besser, je kleiner sie waren.

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"Ausschlaggebend ist dabei die Organisation der Kliniken, nicht die Qualität der pflegerischen und ärztlichen Versorgung", sagte Cornelia Prüfer-Storcks, Vorstandsmitglied der AOK Rheinland/Hamburg.

Die Kasse hatte Fragebögen von 26 700 Versicherten ausgewertet, die sie nach einem stationären Aufenthalt ausgefüllt hatten (wir berichteten). Einbezogen waren 132 Kliniken, zu denen die Kasse mehr als 75 Rückläufer hatte. Bei einer Spanne von null bis 100 Prozent kamen die Häuser auf ein durchschnittliches Gesamturteil von 76,5 Prozent Zustimmung. Bei Kliniken mit weniger als 200 Betten betrug der Wert 80,7 Prozent, bei denen mit über 800 Betten 74,1 Prozent.

"Die Daten sollten für die größeren Häuser ein Anlass sein, an ihrer Organisation und den Betriebsabläufen zu arbeiten", sagte Prüfer-Storcks. Vor der Veröffentlichung hat die Kasse den Häusern ihre jeweiligen Ergebnisse mitgeteilt. Die subjektiven Bewertungen durch die Versicherten würden ebenso wie die objektiven Daten der Qualitätssicherung in die Budgetverhandlungen einfließen, kündigte sie an. "Wir sind eher bereit, mit einer Klinik über Mehrleistungen zu sprechen, die bei den objektiven und subjektiven Ergebnissen besser als der Durchschnitt abschneidet, als mit Häusern, die schlechter abschneiden", so Prüfer-Storcks.

Die AOK Rheinland/Hamburg stellt die Ergebnisse der Patientenbefragungen, die regelmäßig fortgesetzt werden sollen, in den "Gesundheitsnavigator" des AOK-Systems ein. Krankenhäuser müssten sich dieser Art der Transparenz stellen, forderte Prüfer-Storcks. "Sie ist notwendig, damit sich die Patienten und die einweisenden Ärzte ein besseres Bild von den Häusern machen können."

In der Bewertung der Patienten hat die Gynäkologie (ohne Geburtshilfe) mit einer Zustimmung von 83,6 Prozent am besten abgeschnitten, die schlechtesten Bewertungen bekam die Innere Medizin (74,1 Prozent). "Die unterschiedlichen Ergebnisse basieren auf den Kriterien Information durch den Arzt und Berücksichtigung der Wünsche und Bedenken", berichtete sie.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Bewertungsportale als Chance sehen!

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