Kliniken in Großbritannien

Bloß keine Raucher und Adipöse!

Veröffentlicht:

LONDON. In Großbritannien haben Krankenhäuser damit begonnen, adipöse Patienten und Raucher nicht länger zu behandeln. Diese Art von Diskriminierung ist überaus kontrovers, scheint sich aber angesichts fehlender Gelder im Gesundheitsetat durchzusetzen.

Eine nordenglische Gesundheitsverwaltung kündigte am Wochenende öffentlich an, "demnächst" adipöse Patienten mit einem Bodymass-Index (BMI) von 30 oder höher routinemäßig für bestimmte Eingriffe wie Hüftgelenksoperationen abzulehnen.

Nur wenn der Patient mindestens zehn Prozent seines Körpergewichts abnimmt, wird ihm erlaubt, sich im staatlichen Gesundheitsdienst (National Health Service, NHS) operieren zu lassen. Ohne Gewichtsreduktion muss er vor einer erneuten Anfrage ein Jahr warten. Unklar ist, ob nach einem Jahr ähnlich entschieden werden wird.

Auch Raucher in der Region North Yorkshire werden künftig nicht operiert, sofern die Op nicht lebensnotwendig ist und sofern sich der Raucher nicht zum Rauchstopp bereit erklärt.

Ähnlich wie bei Adipösen soll die neue Regelung zunächst für Eingriffe wie Hüftgelenks- und Knieoperationen gelten. Allerdings prüfen die Gesundheitsverwaltungen laut Medienberichten, auch andere Eingriffe auf die "Nur-für-Schlanke-und-Nichtraucher-Listen" zu setzen. (ast)

Mehr zum Thema

Vor dem World Health Assembly

WHO-Pandemieabkommen noch lange nicht konsensfähig

Leicht geringere Sterblichkeitsrate

Sind Frauen besser bei Ärztinnen aufgehoben?

Kommentar zum Umgang mit aggressiven Patienten in Frankreich

Klima der Gewalt

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen