Bombe in Koblenz: Zwei Kliniken und sieben Heime evakuiert

Eine im Rhein gefundene Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg sorgt für eine Menge Trubel in Koblenz: Nahezu die Hälfte aller Einwohner muss evakuiert werden - zwei Kliniken und sieben Altenheime werden geräumt.

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Wasserbauer arbeiten im Rhein bei Koblenz an dem Damm, der dort eine Luftmine trockenlegen soll.

Wasserbauer arbeiten im Rhein bei Koblenz an dem Damm, der dort eine Luftmine trockenlegen soll.

© Thomas Frey / dpa

KOBLENZ (chb/dpa). In Koblenz hat am Mittwoch die größte Evakuierung wegen einer Bombenentschärfung in Deutschland begonnen. Die drei Meter lange und 1,8 Tonnen schwere Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg war durch das Niedrigwasser im Rhein entdeckt worden.

Bis Sonntag müssen nicht nur 45.000 der etwa 106.000 Einwohner der Stadt ihre Häuser verlassen, sondern auch zwei Kliniken, sieben Altenheime und ein Gefängnis geräumt werden.

Patienten der Intensivstationen werden verlegt

Die Evakuierung stellt die betroffenen Kliniken und Altenheime in Koblenz vor einige Probleme. So wurde bereits am Mittwoch damit begonnen, die Patienten der Intensivstationen zu verlegen.

"Diese Transporte müssen Vorrang auf den Straßen haben, damit es bei der Fahrt möglichst keine Erschütterungen gibt", sagt zum Beispiel Karl-Heinz Kienle. Er war bei früheren Evakuierungen in Koblenz leitender Notarzt der Einsatzleitung.

Demenzpatienten benötigen besondere Aufmerksamkeit

Außerdem könne nicht jeder Patient in jedes beliebige Krankenhaus gebracht werden. "Sie können eine Dialyse-Abteilung nicht in ein Krankenhaus verlegen, das mit dieser Behandlung keine Erfahrung hat."

Besondere Aufmerksamkeit benötigen auch Demenzpatienten. Hier müssten bei der Evakuierung vertraute Personen dabei sein. "Das ist wie bei einem kleinen Kind, das Angst hat", so Kienle.

Fahrzeuge müssen danach desinfiziert werden

Zudem muss darauf geachtet werden, dass Fahrzeuge, die Patienten mit multiresistenten Keimen transportieren, nicht wieder im regulären Betrieb eingesetzt würden.

Die Fahrzeuge müssten nach dem Transport für 24 Stunden zur Desinfektion stillgelegt werden. Laut DRK müssen etwa 1000 Betroffene aus Kliniken und Heimen evakuiert werden.

Die Arbeitsgemeinschaft der Hilfsorganisationen im Katastrophenschutz plant mit 350 Fahrzeugen. Mehr als 900 ehrenamtliche Helfer sollen bei der Aktion zum Einsatz kommen.

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