Bremer Klinik kontrolliert jetzt Kinder und Mütter

Drei Frühchen gestorben, drei weitere infiziert: Die Klinik-Holding zieht nach der Infektionsepidemie im Bremer Klinikum Mitte weitere Konsequenzen und screent nun auch Kinder und Mütter. Ärger gibt es um das Vorgehen des Staatsanwalts.

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Die Klinik-Holding "Gesundheit Nord", zu der das Klinikum Bremen Mitte gehört, bemüht sich, die Infektionswelle einzudämmen.

Die Klinik-Holding "Gesundheit Nord", zu der das Klinikum Bremen Mitte gehört, bemüht sich, die Infektionswelle einzudämmen.

© dpa

BREMEN (cben). Nach der Klebsiella pneumoniae-Epidemie, die im Bremer Klinikum Mitte drei Frühchen das Leben gekostet hat, werden jetzt in den Bremer Häusern der Klinik-Holding "Gesundheit Nord" (GeNo) alle Patienten der Kinderstationen und alle Mütter auf den Keim untersucht.

Seit August sind drei Bremer Frühchen an der Infektion gestorben, bei drei weiteren Babys wurde der Keim kürzlich entdeckt.

"Alle Kinder unserer Kinderstationen werden jetzt vor der Aufnahme ins Krankenhaus gescreent", sagt Karen Matiszick, Sprecherin der Bremer Klinik-Holding Gesundheit Nord (GeNo).

Mütter werden zweimal gescreent

Ebenso werden alle werdenden Mütter dem Test unterzogen "und zwar bei der Aufnahme in die Geburtsstation und noch einmal direkt vor der Entbindung", so die Sprecherin.

Darüber hinaus screent die Geno auch alle Mitarbeiter der Frauen- und Kinderkliniken der vier Bremer Geno-Häuser, hieß es.

Zwist zwischen Staatsrat und Staatsanwaltschaft

Unterdessen kommt es zwischen Joachim Schuster, dem Staatsrat der Bremer Gesundheitssenatorin Renate Jürgens-Pieper (SPD), und der Bremer Staatsanwaltschaft zum Konflikt über das Vorgehen der Staatsanwälte bei Bekanntwerden der Todesfälle.

Schuster hat, wie jetzt bekannt wurde, bereits in der vergangenen Woche beim Bremer Justizressort eine Dienstaufsichtsbeschwerde über den Staatsanwalt Uwe Picard eingereicht, weil er eine Vernehmung des GeNo-Chefs Dr. Diethelm Hansen und eines weiteren Mitarbeiters der GeNo auf den Termin der GeNo-Pressekonferenz zum Thema gelegt hat.

Beschwerde eingegangen

Radio Bremen Fernsehen zitierte im Magazin "buten und binnen" aus Schusters Schreiben: "Die Vernehmung auf den Termin der Pressekonferenz zu legen und damit eine verheerende öffentliche Wirkung zu erzielen, war aus meiner Sicht keinesfalls gerechtfertigt (...). Ich erwarte, dass ein derartiges Verhalten der Staatsanwaltschaft abgestellt wird."

Katrin Gellinger, Sprecherin Justizressorts, bestätigt die Beschwerde. "Nun wird Herr Picard angehört und dann wird das Ressort eine Stellungnahme abgeben."

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