Weltfrauentag

Bündnis: Brauchen mehr Frauen in Führungsetagen der Gesundheitsbranche!

Nicht einmal 20 Prozent aller Stellen im Gesundheits- Topmanagement sind von Frauen besetzt, kritisiert der „Runde Tisch Frauen im Gesundheitswesen“. Unternehmen und Politik müssten daher mindestens an zwei Punkten ansetzen.

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Ärztinnen sind eindeutig auf dem Vormarsch. Doch in Führungspositionen spiegelt sich das nicht wider. Eine paritätische Besetzung wichtiger Stellen könnte das ändern.

Ärztinnen sind eindeutig auf dem Vormarsch. Doch in Führungspositionen spiegelt sich das nicht wider. Eine paritätische Besetzung wichtiger Stellen könnte das ändern.

© Monique Wuestenhagen / dpa Theme

Berlin. Ein Bündnis aus Ärztinnen-Initiativen und Verbänden hat eine paritätische Besetzung von Führungspositionen in der Gesundheitswirtschaft angemahnt. Mit einem Frauenanteil von gut 75 Prozent sei das „Gesicht der Gesundheitsversorgung“ eindeutig weiblich. Das aber spiegele sich in den Führungspositionen der Gesundheitswirtschaft nicht wider, heißt es in einer am Montag verbreiteten Erklärung des „Runden Tisches Frauen im Gesundheitswesen“.

Dem Runden Tisch gehören unter anderem der Deutsche Ärztinnenbund, das Netzwerk #shehealth, das Institut für Gendermedizin, die Organisation Spitzenfrauen Gesundheit sowie der Bundesverband Managed Care (BMC) an. Sie weisen darauf hin, dass nicht einmal jede fünfte Stelle im Topmanagement des Gesundheitswesens von einer Frau besetzt sei. Ein Grund seien mangelnde Voraussetzungen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

„Wir verschenken viel Potenzial“

„Job-Sharing“ und „Top-Sharing“ müssten daher von Unternehmen und Gesundheitspolitik stärker gefördert werden. Auch für Männer, insbesondere in Führungspositionen, müsse es normal sein, familiäre Verantwortung zu übernehmen. BMC-Geschäftsführerin Johanna Nüsken sagte, mit der mangelnden Repräsentation von Frauen verschenke die Gesundheitsbranche bis heute „viel Potenzial“.

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Darüber hinaus spricht sich das Bündnis für einen Ausbau der Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten aus. Traditionell weiblich besetzte Gesundheitsberufe, die oft als „Assistenztätigkeit“ wahrgenommen würden, ließen sich so stärker aufwerten. In der Pflege etwa sorge die Akademisierung für Karrieremöglichkeiten, die zudem die Attraktivität des Berufsfelds erhöhten. Aufstiegschancen für Frauen seien aber auch in anderen Bereichen zu schaffen.

Hartmannbund: „Führen im Krankenhaus ist männlich“

Kritik an einer noch männlich dominierten Führungsstruktur etwa in Kliniken äußerte am Montag auch der Hartmannbund. „Führen im Krankenhaus ist immer noch männlich - das muss sich ändern“, sagte Dr. Galina Fischer, Sprecherin des Ausschusses „Ärztinnen“ im Hartmannbund.

Bei der Gestaltung von Arbeitsplätzen auf Führungsebene müssten Arbeitgeber umdenken und neue Impulse aufnehmen. „Dazu gehören flexible Arbeits(zeit)modelle und dazu gehört, Teilzeit, Jobsharing und Homeoffice auch auf Führungsebene zu ermöglichen.“ Letztendlich profitierten davon alle Ärztinnen und Ärzte, zeigte sich Fischer überzeugt. (hom)
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