Haushalt

Bund investiert Millionen in die Telemedizin

SPD und Union packen in den Haushalt des Spahn-Ressorts noch zusätzliche Fördergelder.

Veröffentlicht:

BERLIN. 15,305 Milliarden Euro umfasst der Haushalt des Bundesgesundheitsministeriums, den der Bundestag am Donnerstag beschließen will (laufendes Jahr: 15,21 Milliarden Euro).

36 Änderungsanträge der Oppositionsfraktionen fanden in den Beratungen keine Mehrheit. Insgesamt um 35 Millionen Euro wurde der Etat im Vergleich zum Regierungsentwurf aufgestockt.

Die FDP-Fraktion hatte beantragt, den mit Abstand größten Posten des Haushalts zu kürzen und wollte den Bundeszuschuss für die GKV von 14,5 auf 14 Milliarden Euro senken.

Anlass für diesen – vergeblichen – Antrag sind die hohen Finanzrücklagen der Kassen. Dagegen stellten die Koalitionsfraktionen mit ihrer Stimmenmehrheit im BMG-Haushalt für etliche Vorhaben Extra-Geld bereit:

  • Acht Millionen Euro stehen im kommenden Jahr für „Modellprojekte zur telemedizinischen integrierten Versorgung und Förderung von Testregionen“ bereit. Nochmals 15 Millionen Euro sind für die Jahre 2020 bis 2022 eingeplant.
  • Fünf Millionen Euro genehmigten SPD und Union für Aufbau und Betrieb eines „Datenkompetenzzentrums Gesundheitsversorgung“. Sechs Millionen Euro zusätzlich sind bis einschließlich 2022 dafür vorgesehen.
  • 2,9 Millionen Euro sind im Haushalt für Modellvorhaben bewilligt, mit denen der Umgang mit „großen Datenmengen im Gesundheitswesen“ erprobt werden soll. Das sind zwei Millionen Euro mehr als im Entwurf.
  • Zunächst eine Million Euro stehen für den neuen Haushaltstitel „Pflegeschulen im Ausland“ bereit. Weitere acht Millionen Euro sind bis 2022 vorgesehen. Damit soll der Aufbau von Pflegeschulen im Ausland „mit deutschem Curriculum und deutschem Spracherwerb“ finanziert werden, erklärten Union und SPD.
  • Um fünf Millionen Euro aufgestockt wurden nochmals die Mittel für die internationale Zusammenarbeit. Im Etatentwurf waren 105,3 Millionen Euro für das internationale Gesundheitswesen vorgesehen. Davon sind 72 Millionen Euro als freiwillige Zahlungen – vornehmlich an die WHO – vorgesehen. Ein Antrag der AfD-Fraktion, diesen Ansatz auf 37 Millionen Euro zu kürzen, wurde abgelehnt.

Die Linksfraktion scheiterte mit dem Antrag, 200 Millionen Euro für den Aufbau kommunaler Behandlungseinrichtungen für die ambulante Versorgung in die Hand zu nehmen.

2,5 Milliarden Euro, die den Investitionsstau der Kliniken lindern sollten, werden ebenfalls nicht fließen. Die Grünen beantragten erfolglos, die Geschäftsstelle des Aktionsbündnisses für Menschen mit seltenen Erkrankungen (NAMSE) mit 250.000 Euro zu fördern. Bisher hat es hier nur eine Projektförderung gegeben. (fst)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Staatsanwaltschaft ermittelt auch gegen Praxisinhaberin

Verdacht auf Kindesmissbrauch gegen falschen Therapeuten

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Videosprechstunden bieten Ärzten und Patienten mehr Flexibilität.

© KRY

Videosprechstunde

Mit Telemedizin zu neuen Patienten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: DMS Digital Medical Supply Germany GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Arzt untersuch das Knie eines Patienten

© gilaxia / Getty Images / iStock

Interview mit Leitlinien-Koordinator

Gonarthrose-Therapie: „Nur wenige Maßnahmen wirken“

Für die Einarbeitung sollten Neulinge eine feste Ansprechpartnerin im Team haben. (Motiv mit Fotomodellen)

© Manu Reyes / Stock.adobe.com

Willkommenskultur

Neu im Team? Was Praxen beim Onboarding beachten sollten