Entschließung der Länderkammer

Bundesrat fordert den Turbo bei Anerkennung ausländischer Ärzte

Die Bundesländer rufen den Bund auf, durch Anpassungen in der Bundesärzteordnung und der Approbationsordnung die Anerkennungsverfahren zu entschlacken.

Veröffentlicht:
Judith Gerlach (CSU), bayerische Gesundheitsministerin, verweist auf die stark gestiegenen Antragszahlen im Rahmen von Anerkennungsverfahren in Bayern.

Judith Gerlach (CSU), bayerische Gesundheitsministerin, verweist auf die stark gestiegenen Antragszahlen im Rahmen von Anerkennungsverfahren in Bayern.

© Sven Hoppe / dpa / picture allia

Berlin. Der Bundesrat fordert vom Bund, die Anerkennungsverfahren für ausländische Ärztinnen und Ärzte zu beschleunigen. Am Freitag beschloss die Länderkammer mit Mehrheit einen entsprechenden Entschließungsantrag von. Ziel ist es, den Bundesgesetzgeber zu Änderungen der Bundesärzteordnung (BÄO) und der Approbationsordnung für Ärzte zu animieren.

„Wir Länder haben gezielte Maßnahmen ergriffen, um die Anerkennungsprozesse zu verbessern. Doch unsere Möglichkeiten sind begrenzt“, sagte Baden-Württemberg Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) im Vorfeld der Abstimmung. Nach Darstellung von Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) sollte es künftig anstelle einer zeitlich sehr aufwändigen Prüfung der Ausbildungsunterlagen vorrangig eine mündliche Kenntnisprüfung vor einer staatlichen Prüfungskommission geben. „Die Prüfung der Ausbildungsunterlagen soll nur noch auf ausdrücklichen und verbindlichen Wunsch der Antragstellenden erfolgen“, teilte Gerlach mit.

Anträge bei Berufszulassungsstellen sollen digital möglich sein

Zudem sollte im Bundesrecht den Ländern erlaubt werden, auch eine rein elektronische Antragstellung zuzulassen. Bisher müssten die Berufszulassungsstellen generell noch Papierunterlagen anfordern.

Gerlach berichtete, wie dynamisch sich die Antragszahlen beispielsweise in Bayern in den vergangenen zehn Jahren entwickelt hätten. 2013 seien insgesamt 356 Approbations- und 149 Berufserlaubnisanträge von Personen mit einer Ausbildung außerhalb der EU gestellt worden. Im vergangenen Jahr waren es dann schon 1.906 Approbations- und 4.023 Berufserlaubnisanträge. Ärztinnen und Ärzte machen etwa 80 bis 90 Prozent dieser Anträge aus, berichtete Gerlach. (fst)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Gesetzentwurf im Landtag

SPD in Baden-Württemberg wirbt für mobile Gemeindeschwestern

Ab 2026 werden auch stationäre Zwei-Tages-Fälle erfasst

Hybrid-DRG-Katalog erhält 100 neue OPS-Kodes

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Skizze eines alternativen Versorgungsmodells

Wenn der „Zuhause-Arzt“ alle Hausbesuche übernimmt

Interview zu den Empfehlungen

Allgemeinmediziner: „Die 24h-Blutdruckmessung ist nicht besonders praktikabel“

Lesetipps
Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung