Nach Petition

Bundestag will keinen eigenen Kinder-Beauftragten

Veröffentlicht:

BERLIN. Der Bundestag lehnt die Einsetzung eines Kinder- und Jugendbeauftragten ab. Einen entsprechenden Entschluss hat der Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefasst. Gefordert hatte einen solchen Beauftragten die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin (DAKJ) und sich 2015 mit einer Petition an den Bundestag gewandt.

Diese hatte 116 000 Unterstützer gefunden. Nach Angaben der DAKJ eine der höchsten Unterstützerzahlen für eine Petition überhaupt.

In dem Beschluss des Ausschusses heißt es, die Einsetzung eines Kinder- und Jugendbeauftragten des Deutschen Bundestages werde kritisch gesehen und als nicht zielführend betrachtet. Der Bundestag und seine Ausschüsse seien für Kinder und Jugendliche direkt, über die Abgeordneten, die Fraktionen oder über die zivilgesellschaftlichen Einrichtungen und Interessenvertreter zu erreichen.

Neben den parlamentarischen Gremien des Bundes seien auch das Ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der Unabhängige Beauftragte für den sexuellen Kindesmissbrauch und weitere Einrichtungen für die Wahrung der Interessen von Kindern und Jugendlichen auf Bundesebene zuständig.

Statt für einen Bundeskinderbeauftragten setze sich der Ausschuss für ein breites Gesamtkonzept zur Stärkung von Kinderrechten ein. Allerdings empfiehlt der Ausschuss, die Petition der DAKJ den Fraktionen des Bundes zur Kenntnis zu geben.

Die DAKJ hätte zwar gerne mehr erreicht, betrachtet es aber als Erfolg, dass sich die parlamentarischen Gremien hinter die Anliegen der Petition gestellt hätten. Sie will nun weiter bei den Fraktionen für eine Stärkung von Kinderrechten in allen Rechtsbereichen werben. (chb)

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen