Wasserpfeifen

Bundestagsauschuss spricht sich für ausgeweitetes Verkaufsverbot aus

Veröffentlicht:

BERLIN. Für eine Ausweitung des Angebots- und Abgabeverbots von elektronischen Zigaretten und elektronischen Shishas auf herkömmliche Wasserpfeifen hat sich der Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend des Bundestags ausgesprochen.

Das Angebot- und Abgabeverbot war mit dem von der Bundesregierung eingebrachten Gesetzesentwurf zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor den Gefahren des Konsums von E-Zigaretten und S-Shishas (Jugendschutzgesetz) beschlossen worden.

"Auch im Dampf von herkömmlichen Wasserpfeifen befinden sich durch den stattfindenden Verbrennungsprozess krebserzeugende Stoffe wie Schwermetalle und Kohlenstoffmonoxid", unterstrich der Bundestagsabgeordnete Markus Koob (CDU), Mitglied im Ausschuss. Der Deutsche Bundestag ist daher der Auffassung, dass das Jugendschutzgesetz in einem zweiten Schritt noch einmal ergänzt werden muss.

Krebsforschungszentrum begrüsst Vorstoß

Weil diese Ergänzungen für den Binnenmarkt der Europäischen Union relevant sein könnten, ist die EU in einem Notifizierungsverfahren vorab zu beteiligen.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (dkfz) unterstützt die Forderung des Familienausschusses. Wasserpfeifenrauchen sei mit "deutlichen Gesundheitsrisiken verbunden, denn Wasserpfeifenrauch ist genauso schädlich wie Zigarettenrauch", geht aus einer Stellungnahme des dkfz zum aktuellen Gesetzesentwurf hervor.

Der Rauch von Wasserpfeifen enthalte neben Nikotin 82 schädliche Substanzen, darunter 27, die Krebs erzeugen können.

BfR-Studie: Hoher Benzolgehalt

Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) spricht sich für die Ausdehnung des Verbots aus. Das BfR hatte in einer experimentellen Studie gesondert die Schadstoffprofile in den Emissionen von Wasserpfeifen bestimmt, die durch die Pyrolyse des Tabaks oder die Verbrennung der Holzkohle entstehen und dabei 12 volatile Substanzen erfasst.

Diese Versuche zeigten sehr hohe Benzolgehalte in den Emissionen von Wasserpfeifen, die etwa sechsfach über denen im Rauch von Tabakzigaretten lagen. Die Freisetzung des Benzols ließ sich zu mehr als 98 Prozent auf die Verbrennung der Holzkohle zurückführen, heißt es in einem Schreiben des BfR an den Familienausschuss von Anfang Januar.

Das BfR: "Die damit verbundenen Risiken bestehen daher auch, wenn statt Tabak nikotinfreie Erzeugnisse beim Rauchen konventioneller Wasserpfeifen konsumiert werden." (mam)

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 2: TriMaximize-Studie: Verbesserung der Lebensqualität nach Umstellung auf extrafeine Dreifachfixkombination

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [8]

Mittelgradiges bis schweres Asthma bronchiale

Bessere Kontrolle und Lebensqualität unter inhalativer Triple-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Chiesi GmbH, Hamburg
Wirksamkeit der TTFields-Therapie

© Novocure

Arztinformation – Metastasiertes NSCLC und Mesotheliom

Wirksamkeit der TTFields-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novocure GmbH, München
Neuer CFTR-Modulator bei Mukoviszidose

© Springer Medizin Verlag

Neuer CFTR-Modulator bei Mukoviszidose

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Vertex Pharmaceuticals GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!