Kreml-Kritiker Nawalny

Charité bestätigt Hinweise auf Vergiftung

Die behandelnden Ärzte der Charité haben den Patienten und Kreml-Kritiker Alexej Nawalny inzwischen eingehend untersucht: Die klinischen Befunde weisen auf eine Intoxikation hin.

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In der Charité wird seit dem Wochenende der prominente russische Kremlkritiker Nawalny behandelt.

In der Charité wird seit dem Wochenende der prominente russische Kremlkritiker Nawalny behandelt.

© Paul Zinken/dpa

Berlin. Seit Samstag wird der russische Oppositionspolitiker Alexej Nawalny in der Charité behandelt. Nach seiner Ankunft aus dem sibirischen Omsk, wo Nawalny zuvor in einem Krankenhaus behandelt wurde, hat ein Ärzte-Team ihn intensiv untersucht. Das Ergebnis: „Die klinischen Befunde weisen auf eine Intoxikation durch eine Substanz aus der Wirkstoffgruppe der Cholinesterase-Hemmer hin“, heißt es in einer Stellungnahme der Charité. Jedoch sei die konkrete Substanz bisher noch nicht bekannt, weswegen eine weitere breitgefächerte Analytik initiiert wurde.

Gesundheitszustand ernst

Nawalny befindet sich derzeit auf der Intensivstation und liegt weiterhin im künstlichen Koma. „Sein Gesundheitszustand ist ernst, derzeit besteht jedoch keine akute Lebensgefahr“, so die Charité. Die Cholinesterase-Hemmung in seinem Körper, also die Wirkung des Giftes, sei mehrfach und in unabhängigen Laboren nachgewiesen worden. Aufgrund der Diagnose wird Nawalny mit dem Gegenmittel Atropin behandelt. „Der Ausgang der Erkrankung bleibt unsicher und Spätfolgen, insbesondere im Bereich des Nervensystems, können zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden.“

Die Ärzte seien im engen Austausch mit der Ehefrau von Nawalny. Im Einvernehmen mit seiner Frau geht die Charité davon aus, dass die Informationen über seinen Gesundheitszustand gegenüber der Öffentlichkeit in seinem Interesse sind. (mas)

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