Schleswig-Holstein

DAK sagt Rückenschmerz den Kampf an

Die DAK will angesichts wachsender Ausfalltage bei Rückenschmerz Versorgung neu denken.

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KIEL. Mehr als eine Million Ausfalltage von Berufstätigen gibt es nach einer Hochrechnung der DAK Schleswig-Holstein pro Jahr wegen Rückenproblemen. Die Kasse setzt sich nun für ein Umdenken bei den Versorgungsangeboten ein.

"Wir müssen dem Rückenschmerz den Kampf ansagen", sagte Schleswig-Holsteins DAK-Chef Cord-Eric Lubinski. Er fordert, die bestehenden Angebote in der Prävention und in der Versorgung auf den Prüfstand zu stellen. Als mögliche Lösungsansätze schlägt er Schwerpunktpraxen und tagesklinische Versorgungsangebote vor.

Auch einen verbesserten Terminservice bei niedergelassenen Ärzten hält er für geeignet, damit künftig weniger Patienten mit Rückenschmerzen zunächst die Notfallambulanz von Krankenhäusern aufsuchen.

Außer neuen Schwerpunkten in der Versorgung fordert Lubinski auch von den Arbeitgebern verstärkte Anstrengungen. Ziel müsse sein, das individuelle Arbeitsumfeld "rückenfreundlicher" zu gestalteten.

Laut dem Versorgungsreport gab es im untersuchten Jahr 2016 mehr als 4900 Krankenhausfälle wegen Rückenschmerzen in Schleswig-Holstein. Dies entspricht einem Anstieg um 45 Prozent innerhalb von neun Jahren. Mehr als die Hälfte dieser Patienten wurde als Notfall in der Klinik aufgenommen.

Die Zahl der Betroffenen sei aber weit größer als die der Patienten in Kliniken und Praxen. Nur 29 Prozent der Betroffenen war nach eigenen Angaben mit Rückenproblemen beim Arzt.

Dort werden die Patienten nach Wahrnehmung der Kasse zu selten auf den Zusammenhang zwischen Stress und Rückenschmerzen aufmerksam gemacht.

"Da sich Stress und psychische Belastungen stark auf die Rückengesundheit auswirken können, sollte dieser Aspekt stärker bei Diagnose und Behandlung berücksichtigt werden", forderte Lubinski. (di)

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