Krankenhaus-Gipfel 2025

DKG-Chef offeriert Ministerin Warken Zusammenarbeit beim Klinik-Verzeichnis

Die Projektgruppe zum Bundes-Klinik-Atlas hat ihre Arbeit eingestellt. Im Ministerium werde inhaltlich weiter daran gearbeitet, teilt Nina Warkens Pressestelle mit. DKG-Chef Gaß frohlockt – und wirbt für das eigene Verzeichnis.

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Angebot an die Bundesgesundheitsministerin und die Selbstverwaltungspartner: DKG-Chef Dr. Gerald Gaß will das bei der DKG geführte Deutsche Klinikverzeichnis als Informationsmedium für die Patienten an die Stelle des wackelnden Bundes-Klinik-Atlas setzen.

Angebot an die Bundesgesundheitsministerin und die Selbstverwaltungspartner: DKG-Chef Dr. Gerald Gaß will das bei der DKG geführte Deutsche Klinikverzeichnis als Informationsmedium für die Patienten an die Stelle des wackelnden Bundes-Klinik-Atlas setzen.

© M. Popow / Metodi Popow / pictur

Berlin. Die Frage, wie die Menschen in Deutschland ein für ihre Bedürfnisse geeignetes Krankenhaus finden können, wird auch in dieser Legislatur erneut gestellt.

Der vom Gesundheitsminister der „Ampel“, Karl Lauterbach (SPD) eingeführte „Bundes-Klinik-Atlas“ hat wohl keine Zukunft. Die Projektgruppe im Bundesgesundheitsministerium sei eingestellt, sagte eine Sprecherin des Ministeriums am Montag in der Bundespressekonferenz. Das Projekt werde seit dem 1. Juli von einer Fachabteilung des Hauses betreut, die inhaltliche Arbeit dazu werde noch fortgeführt.

Lauterbachs Nachfolgerin im Amt, die CDU-Politikerin Nina Warken, hatte bereits mehrfach betont, dass Doppelstrukturen nicht effizient seien. Außer dem „Bundes-Klinik-Atlas“ gibt es auch das Klinikverzeichnis der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG). Die hat bereits über mit dem Bundes-Klinik-Atlas verbundene Bürokratie geklagt.

Klinik-Info: DKG will Selbstverwaltungspartner ins Boot holen

„Wir haben ja von Anfang an sehr dafür plädiert, darüber nachzudenken, ob man vorhandene Portale nicht hätte gemeinsam weiterentwickeln sollen“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft Dr. Gerald Gaß am Montag beim Krankenhausgipfel 2025. Die Idee, über die Versorgungsmöglichkeiten in Deutschen Krankenhäusern zu informieren, sei ja nicht verkehrt gewesen. „Man hätte das aber besser machen können, und auch weniger Geld ausgeben könne auf dem Weg dahin“, sagte Gaß.

Die DKG sei nicht nur bereit, den Klinik-Atlas durch das Deutsche Klinikverzeichnis zu ersetzen. Die politische Vertretung der Krankenhäuser in der Selbstverwaltung wolle auch auf einer breiteren Basis Akzeptanz dafür erzeugen. Die Selbstverwaltungspartner sollten in einer Art Beirat daran teilhaben. Die Krankenhäuser wollten nicht in den Geruch kommen, etwas auf den Weg bringen zu wollen, was sie alleine kontrollierten.

Kliniken wollen „Verlässlichkeit und Planungssicherheit“

Bundesgesundheitsministerin Nina Warken ging bei ihrem Grußwort beim Krankenhaus-Gipfel nicht auf den Klinik-Atlas ein, streifte allerdings das Thema Krankenhausreform. Die Verantwortlichen in den Krankenhäusern wollten vor allem „Verlässlichkeit und Planungssicherheit“, sagte Warken. Man spüre die Besorgnis dort und bei den Bürgern. Es stehe die Frage im Raum, wie das Krankenhaussystem der Zukunft aussehe.

Sie betonte die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit mit den Ländern bei der Reform, denn dort werde sie umgesetzt. Dass Änderungen an der bisherigen Reform notwendig seien, haben man schon bei den Koalitionsverhandlungen festgestellt. Unter anderem erhielten die Krankenhäuser einen vier Milliarden Euro Zuschuss an Sonder-Transformationskosten. Dies stehe in der kommenden Woche auf der Tagesordnung des Bundestags.

Die Bundesregierung stehe zu den grundsätzlichen Zielen der Krankenhausreform: mehr Spezialisierung, Bündelung von Kompetenzen und Personal und einheitliche Qualitätskriterien, kündigte Warken an. Dies werde zu Strukturveränderungen führen, die es den Krankenhäusern am Ende ermögliche, wirtschaftlich zu arbeiten.(af/fst)

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