Zwiespältige Reaktion

Krankenhausgesellschaft: Tarifabschluss sichert Kliniken Konkurrenzfähigkeit, kostet aber viel

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft begrüßt den Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst, sorgt sich aber wegen der zu erwartenden stark steigenden Kosten.

Veröffentlicht:
Bundesweit haben sich in den vergangenen Wochen viele Klinikmitarbeiter an Warnstreiks im Öffentlichen Dienst beteiligt. Herausgekommen ist dabei ein hoher Tarifabschluss.

Bundesweit haben sich in den vergangenen Wochen viele Klinikmitarbeiter an Warnstreiks im Öffentlichen Dienst beteiligt. Herausgekommen ist dabei ein hoher Tarifabschluss.

© Daniel Karmann/picture alliance

Berlin. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) beurteilt den Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst zwiespältig.

Auf der einen Seite sichere der relativ hohe Abschluss den Kliniken Konkurrenzfähigkeit im Wettbewerb um Fachkräfte, auf der anderen Seite sieht die DKG aber die Politik in der Pflicht „die Kosten des teuersten Tarifabschlusses aller Zeiten“ zu refinanzieren.

„Mit einem durchschnittlichen dauerhaften Gehaltsplus von rund zwölf Prozent haben Arbeitgeber und Gewerkschaften einen echten Inflationsausgleich für die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst erreicht“, lobt der DKG-Vorstandsvorsitzende Dr. Gerald Gaß den Abschluss.

Gaß: Politik muss umgehend handeln

Jedem müsse aber klar sein, dass die Kliniken diese hohen Personalkostenzuwächse mit den bisherigen Erlössteigerungen von 2,3 Prozent im vergangenen und 4,3 Prozent in diesem Jahr nicht refinanzieren könnten. Die Politik müsse unverzüglich handeln und die dauerhafte volle Refinanzierung der Personalkostenzuwächse sicherstellen, fordert Gaß.

„Wir fordern Karl Lauterbach und seine Kolleginnen und Kollegen in den Ländern auf, dieses Thema jetzt ganz oben auf die Agenda der laufenden Bund-Länder-Gespräche zu setzen“, so der DKG-Chef. Die Beschäftigten in den Kliniken erwarteten nicht nur gute Tarifabschlüsse, sondern auch dass sich die Politik ihrer Verantwortung stelle und die Krankenhäuser wirtschaftlich stabilisiere.

„Die Insolvenzgefahr in der Klinikbranche war schon vor diesem Tarifabschluss sehr hoch und wird durch diese hohen Zuwächse bei den Personalkosten weiter anwachsen“, warnte er. (eb)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

© Salesforce Germany GmbH

Value Based Healthcare

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Kooperation | In Kooperation mit: Salesforce Germany GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Dr. med. Gerhard M. Sontheimer (ANregiomed, Region Ansbach) und Holger Baumann (Kliniken der Stadt Köln, v.l.) haben in der Praxis gute Erfahrungen mit Systempartnerschaften gemacht.

© Philips

Mehr Spielraum für moderne Prozesse in der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Philips GmbH Market DACH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Let‘s talk about...

Tabuthema Sex: Wie spricht man es in der Sprechstunde an?

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt