Kommentar
Dauerthema SAPV: KBV zeigt Flagge
Zaudern, Zögern, Taktieren, Schönreden, mit verdeckten Karten spielen: die Debatte um die Spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) ist über weite Strecken unerträglich gewesen.
Zwar kann niemand bestreiten, dass es inzwischen durchaus Regionen in Deutschland gibt, in denen das zarte Pflänzchen SAPV wächst und gedeiht. In der Breite allerdings ist eine Besserung nicht in Sicht - und das dreieinhalb Jahre, nachdem das Gesetz in Kraft getreten ist.
Jetzt prescht die KBV vor, und das ist gut so: KBV-Vize Dr. Carl-Heinz Müller bringt die Kernprobleme auf den Punkt: Kassen-Wettbewerb bei SAPV taugt nichts, im Detail knirscht es an allen Ecken und Enden, die KBV will Handlungsvorschläge entwickeln.
Ob die Debatte damit neu belebt wird? Das Gerangel um SAPV würde sich inzwischen - didaktisch aufbereitet - sehr gut für eine Schulunterrichtsreihe im Fach Politik/Gesellschaftslehre eignen. Thema: Entscheidungsprozesse im Gesundheitswesen. Den Schülern kann mit Blick auf das unwürdige Schauspiel und ihre eigene Zukunft im Versorgungssystem eigentlich nur Angst und Bange werden.