Neue Studie zeigt

Davor fürchten sich die Deutschen am meisten

Wovor haben die Deutschen am meisten Angst? Das hat eine aktuelle Studie unter die Lupe genommen. Die Furcht vor Krankheiten rangiert dabei zwar weit oben - am meisten Zuwachs hat aber eine ganz andere Angst.

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NEU-ISENBURG. 47 Prozent der Deutschen haben Angst vor einer schweren Erkrankung, 49 Prozent befürchten, im Alter ein Pflegefall zu werden. Dies zeigt die Studie "Die Ängste der Deutschen 2015", die am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde. Seit 1992 befragt die R+V Versicherung jährlich rund 2400 Deutsche nach ihren größten wirtschaftlichen, politischen und persönlichen Ängsten.

Den stärksten Anstieg verzeichnet die Studie in diesem Jahr jedoch nicht in Gesundheitsfragen, sondern bei der Furcht vor Terrorismus und einem Krieg mit deutscher Beteiligung. "Aktuelle Bedrohungen und Herausforderungen, die von außen auf uns zukommen, lösen in diesem Jahr sehr große Ängste aus", sagt Rita Jakli, Leiterin des R+V-Infocenters.

Mehr Angst vor Terror

So äußerten etwa 52 Prozent der Befragten Angst vor Terrorismus, das sind 13 Prozent mehr als im Vorjahr. 41 Prozent fürchten einen Krieg mit deutscher Beteiligung, auch hier waren es 2014 noch 35 Prozent.

Eine solche "Bedrohung von außen" scheint in der Wahrnehmung vieler auch der nicht abreißende Strom der Flüchtlinge zu sein. Die R+V-Studie zeigt, dass fast jeder Zweite (49 Prozent) Angst vor Spannungen durch den Zuzug von Ausländern hat - die Antwort hat im Vergleich zum Vorjahr sechs Prozentpunkte dazu gewonnen.

Die Hälfte der Befragten gab an, "Überforderung von Behörden und Bürgern durch mehr Asylbewerber" zu fürchten. Die größte Angst (64 Prozent) haben die Teilnehmer der Studie jedoch vor den Kosten der Euro-Schuldenkrise, die sie als Steuerzahler womöglich ausbaden müssen.

Entspannt bei Wirtschaftsfragen

Insgesamt scheinen die Deutschen bei großen wirtschaftspolitischen Fragen jedoch erstaunlich entspannt: Die Ängste vor einer Wirtschaftsflaute oder vor Arbeitslosigkeit - vor zehn Jahren noch Top-Themen der Deutschen - sind heute geringer als je zuvor im Verlauf der Studie, so Jakli.

Erstaunlich sei dabei vor allem, dass die seit über zwei Jahrzehnten konstant große Furcht vor steigenden Lebenshaltungskosten um zehn Prozentpunkte abgesackt sei - mehr als jede andere Sorge in diesem Jahr. (jk)

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Kommentare
Dr. Wolfgang P. Bayerl 09.09.201523:39 Uhr

da kann man nur fragen, warum hat die AfD nicht 50% der Wählerstimmen?

Muss wohl an Medien liegen, die keine Besserung des Absturzes von Deutschland mögen.

Dr. Horst Grünwoldt 09.09.201519:46 Uhr

Deutsche Ängste

Daß wir Deutschen besonders befürchten, zu einem Pflegefall zu werden, liegt gewiß auch an der 50%igen Versingelung der Haushalte. Es gibt doch kaum noch ein Zwei- geschweige ein Dreigenerationen-Wohnen unter einem Dach; also familiäre Nähe und ggf. direkte Fürsorge.
Die Gründe dafür dürften in erster Linie in unserer beruflichen Notwendigkeit, einem Jobangebot irgendwohin zu folgen, liegen. Das war natürlich vor einhundert Jahren noch anders, wo der Sohn den Beruf/das Handwerk des Vaters übernommen hat, und damit auch den Betrieb. Insofern gibt es das heute fast nur noch im landwirtschaftlichen Bereich.
Die erstaunliche Angst vor Terrorismus als gefühlte Gefahr im öffentlichen Raum, dürfte nach der menschlichen Massen-Invasion aus Nahost und Afghanistan nach D eher zunehmen, falls die "Willkommens-Kultur" sich gegenüber den Fremden drehen sollte und ethnische Konflikte verstärkt auftreten.
Das Gespenst, daß möglicherweise der IS in Organisations- und Finanzeinheit mit den Saudis die überwiegend muslimischen "Flüchtlings"-Ströme im Sinne der koranverordneten Islamisierung der "ungläubigen" Welt vorantreibt, möchte ich nicht an die Wand malen.
Die Sorge um weitere Steuererhöhungen und abnehmende Kaufkraft aufgrund der deutschen Wohltaten gegenüber den Immigranten, und um den Niedergang unserer Infrastruktur, ist nach m. E. nicht nur zu befürchten, sondern vollkommen wahrscheinlich.
Die Überforderung der Behörden mit der Kontrolle der "Flüchtlings"-Flut und dem Vollzug des Aufenthalts-Gesetzes resp. der Asylverfahren, ist längst eingetreten.
Dr. med. vet. Horst Grüwnoldt, Rostock

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