127. Deutscher Ärztetag

Delegierte loben starken Auftakt von Reinhardt: Die Rede hat gesessen!

Viel Zustimmung von den Delegierten für die Rede von Dr. Klaus Reinhardt zum Auftakt der Aussprache beim Deutschen Ärztetag in Essen - aber auch vereinzelte Kritik.

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Essen. Dr. Klaus Reinhardt hat mit seiner Rede zum Auftakt des Deutschen Ärztetages in Essen offenbar die Worte gefunden, die viele Delegierten hören wollten. In der Aussprache lobten viele die Rede ausdrücklich. Dr. Wilfried Schimanke aus Mecklenburg-Vorpommern, der auf eine lange Erfahrung als Delegierter zurückblickt, hat nach eigener Einschätzung noch keine Präsidentenrede zum Auftakt eines Ärztetages gehört, die ihm so gut gefallen hat.

Dr. Christoph Ascheraden Freiherr von Schoultz aus Baden-Württemberg lobte die „Offensivkraft" in Reinhardts Rede und mahnte: „Wir müssen am Ball bleiben", um stärkeren Einfluss auf die gesundheitspolitische Gesetzgebung zu nehmen.

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Dr. Steffen König aus Brandenburg war nach eigenen Worten „schwer beeindruckt" von Reinhardt und seinen Worten – ganz im Gegensatz zu Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, dessen Auftritt er als „Zumutung" empfand. Grund für seine Kritik: Lauterbach sei an keiner Stelle auf die vorgebrachten Kritikpunkte Reinhardts eingegangen. Erstaunlich ist das für viele, weil Reinhardt deutliche Worte in seiner Ansprache an den Minister gewählt hatte. Wieland Dietrich aus Nordrhein sagte in diesem Zusammenhang anerkennend in Richtung Reinhardt: „Sie sind an die Grenzen gegangen."

„Die Vorrede hat gesessen"

Auch in Niedersachsen kam der Auftakt an. Der Delegierte Dr. Tilman Kaethner sah in der deutlichen Kritik einen neuen Umgang mit der Politik. Nach seiner Einschätzung ist Lauterbach anschließend ausgewichen, was er auf Reinhardt zurückführte. Dem attestierte Kaethner: „Die Vorrede hat gesessen."

Dr. Gisbert Vogt hat Lauterbach "noch nie so fahrig erlebt", was für ihn bedeutet, dass Reinhardt die richtigen Worte gefunden hat.

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Bei aller Wertschätzung für Reinhardt gab es auch Skeptiker, ob die Rede etwas ändern wird. Dr. Joachim Dehnst aus Westfalen-Lippe sagte: „Ich glaube nicht, dass das irgendeine Wirkung hat." Enttäuscht zeigt sich Stefanie Oberfeld aus Westfalen-Lippe. Sie hätte vom Präsidenten erwartet, dass er stärker auf die Pandemie und auf die Verbindung der Sektoren eingehen würde. Auch der nach ihrer Ansicht „aggressive" Ton gegenüber dem Bundesgesundheitsminister störte sie. Oberfeld glaubt nicht, dass der Ärzteschaft damit gedient ist. (di)

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