Terminanfragen

Der „Patienten-Navi“ startet

Ab Januar wird die Rufnummer 116 117 zum bundeseinheitlichen Wegweiser für Terminanfragen von Patienten.

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„Elfen“ sind die Werbeträger für die neue Rufnummer zum Bereitschaftsdienst und für Terminanfragen.

„Elfen“ sind die Werbeträger für die neue Rufnummer zum Bereitschaftsdienst und für Terminanfragen.

© KBV

Berlin. Ob Facharzttermin oder die Frage, wer für die Akutversorgung im gefühlten Notfall zuständig ist: Ab Neujahr sollen Patienten mit akuten Beschwerden zentral über die ausgeweitete Bereitschaftsdienstnummer 116 117 schnell die geeignete medizinische Hilfe finden. Die Nummer werde jetzt zu einem „Patienten-Navi“, sagt der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen. „Die primäre Art, einen Termin zu organisieren, wird immer noch die Praxis bleiben.“ Für alle ohne Termin soll die Hotline aber eine zentrale Anlaufmöglichkeit sein.

Auch die Verbraucherzentralen empfehlen als Neujahrsvorsatz, sich die 116 117 an den Kühlschrank oder den Spiegel zu schreiben, wie der Chef des Bundesverbands (vzbv), Klaus Müller, sagt.

Sieben Tage, rund um die Uhr

Für das neue Angebot wird die schon seit 2012 existierende Nummer für den Bereitschaftsdienst der Ärzte außerhalb der Praxiszeiten deutlich ausgebaut. War sie bisher nur nachts und außerhalb der Praxisöffnungszeiten erreichbar, soll künftig gelten: jeden Tag, rund um die Uhr. Die Kassenärztlichen Vereinigungen in den Ländern haben ihre Call Center aufgestockt, zum Start am 1. Januar sollen es bundesweit 1500 Mitarbeiter sein. Damit verzahnt werden nun auch bestehenden Telefonstellen, die Facharzt-Termine vermitteln.

Um die Nummer bekannter zu machen, haben die Ärzte schon im Sommer eine Werbekampagne mit zwei pink und türkis kostümierten „Elfen“ gestartet. „Elf6“ und „Elf7“ – so ausgesprochen, soll sie auch besser zu merken sein.

Akute Fälle und Terminsuche

Konkret geht es um Hilfestellung bei zwei Anliegen:

  • Anrufer mit akuten Beschwerden: Patienten sollen am Telefon eine erste Einschätzung bekommen, wie dringlich sie behandelt werden müssen, sofern es kein Notfall ist: schnellstmöglich, binnen 24 Stunden oder später. Medizinisch geschulte Mitarbeiter im Call Center fragen dafür Symptome, Vorerkrankungen und Risikofaktoren ab – und lotsen Patienten entsprechend in eine Praxis oder eine Klinik weiter. Um eine Diagnose geht es ausdrücklich noch nicht. Unterstützt werden sie dabei durch ein Softwaretool, das sogenannte standardisierte Ersteinschätzungsverfahren (SmED).
  • Anrufer auf Terminsuche: Schon jetzt vermitteln „Terminservicestellen“ freie Sprechzeiten bei Fachärzten binnen vier Wochen, aber nicht unbedingt beim Wunscharzt. Künftig sollen über die 116 117 auch Termine bei Haus- und Kinderärzten zu haben sein, und das auch zur dauerhaften Betreuung. Praxen sollen freie Termine dafür ins System der jeweiligen KV einstellen.

Die KBV-Experten rechnen für 2020 mit rund zehn Millionen Anrufern nach gut sieben Millionen beim kleineren „alten“ Angebot im vergangenen Jahr – bei übrigens insgesamt mehr als 500 Millionen Behandlungsfällen in Praxen pro Jahr. (dpa/eb)

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