KBV-Vertreterversammlung

Gassen: Servicenummer 116117 kommt an

Bei der Vertreterversammlung der KBV richtete sich der Blick auf das neue Jahr – und dabei besonders auf die neuen Versorgungsportale und die bundesweite Patientenservicenummer 116117.

Ruth NeyVon Ruth Ney Veröffentlicht:
Mittlerweile wisse etwa jeder dritte Befragte, wen man unter der Nummer 116117 erreicht, betont die KBV.

Mittlerweile wisse etwa jeder dritte Befragte, wen man unter der Nummer 116117 erreicht, betont die KBV.

© Patrick Pleul / dpa

Berlin. Ab 2020 sollen die Terminservicestellen der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) unter der bundesweiten Nummer 116117 rund um die Uhr erreichbar sein.

Dazu solle die im August gestartete Elfen-Werbekampagne 2020 nun in die zweite Runde gehen, sagte KBV Chef Dr. Andreas Gassen in seiner Rede bei der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) am Freitag in Berlin.

Die Kampagne hat das Ziel, die Bekanntheit der Telefonnummer 116117 zu steigern. Wie Zahlen zum ersten Teil der Kampagne zeigten, wissen mittlerweile 34 Prozent der Befragten, wen man unter dieser Nummer erreiche, heißt es in einer Mitteilung der KBV. Zuvor waren es nur 26 Prozent gewesen.

Gassen verwies auch nochmals auf das standardisierte Ersteinschätzungsverfahren (SmED), mit dem Patienten künftig in die richtige Versorgungsebene geleitet werden sollen: Rettungsdienst, Notaufnahme, ärztlicher Bereitschaftsdienst oder Arztpraxis. Dieses soll bis Mitte kommenden Jahres stehen. Ergänzend dazu gebe es die Webseiten 116117.de sowie 116117.app, über die eine Terminvermittlung bereits Anfang 2020 möglich sein soll.

Gassen ging auch auf die von der Politik angestoßene Arbeit an einer Vergütungsreform ein und widersprach Spekulationen über eine einheitliche Gebührenordnung für die gesetzliche und die private Krankenversicherung, die er ablehnt: „Es kann allerdings nicht sein, dass dieselben Leistungen in Kliniken und Praxen unterschiedlich bezahlt werden. Hier wären einheitliche Preise absolut wünschenswert“, heißt es dazu in einer Pressemitteilung der KBV.

Hofmeister lobt SmED als „revolutionär“

KBV-Vize Dr. Stephan Hofmeister lobte ebenfalls das medizinische Ersteinschätzungsprogramm SmED. „Das ist revolutionär! Es ist weltweit einzigartig, einen solchen Service, den die KVen dann sukzessive anbieten werden, flächendeckend für die ganze Bevölkerung bereitzustellen.“

Kritisch äußerte er sich hingegen zu politischen Bestrebungen, bestimmte ärztliche Tätigkeiten an medizinisches Fachpersonal abzutreten: „Wichtig ist, dass wir selbst schauen, welche Aufgaben delegierbar sind und welche nicht. Eine Substitution, also die Delegation nicht nur der Aufgabe, sondern auch der therapeutischen Verantwortung, lehnen wir hingegen konsequent ab.“

Kriedel: Zertifizierte Techniker für mehr IT-Sicherheit

KBV-Vize Dr. Thomas Kriedel ging in seiner Rede wiederum auf das Thema Digitalisierung in Praxen ein. Diese müsse für Arzt wie Patient spürbar vorangehen. Praxen müssten sich aber auch darauf verlassen können, sicher angeschlossen zu sein. „Zertifizierte Techniker wären hier der richtige Weg.“ Die hierdurch entstehenden Zusatzkosten dürften aber nicht auf die Praxen abgewälzt werden.

Besonders ärgerlich sind nach Auffassung von Kriedel zudem Hybrid-Lösungen, wie die nach derzeitiger Planung des Gesetzgebers zunächst nur unvollständig digitalisierte Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU). Denn der Arzt müsse diese nicht nur elektronisch versenden, sondern auch zusätzlich wie bisher ausdrucken.

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