EMA und EBA

Drei Länder ziehen Bewerbungen für EU-Behörden zurück

Mehrere Länder haben ihre Kandidatur für die EU-Bankenaufsichtsbehörde und die -Bankenaufsichtsbehörde zurückgezogen.

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BRÜSSEL. Kurz vor der Entscheidung über den künftigen Standort von zwei bislang in London beheimateten EU-Behörden haben mehrere Länder ihre Kandidaturen zurückgezogen. Wie ein EU-Sprecher sagte, bewerben sich Malta, Kroatien und Irland nicht mehr um den Sitz der für die Bewertung und Überwachung von Arzneimitteln zuständige EMA. Die deutsche Kandidatenstadt Bonn hat damit jetzt noch 15 Konkurrenten.

Vertreter der EU-Staaten wollten an diesem Montagnachmittag in Brüssel in einer geheimen Wahl darüber abstimmen, wohin die Standorte der EMA und der Bankenaufsichtsbehörde EBA verlegt werden. Beide Behörden sollen wegen des geplanten EU-Austritts Großbritanniens so schnell wie möglich in eines der 27 verbleibenden EU-Länder umgesiedelt werden.

Bei den Bewerbungen für den künftigen Sitz der EBA gab es bis zuletzt keine Änderungen. Frankfurt am Main konkurriert damit weiterhin mit sieben anderen Städten.

Gründe für den Rückzug der EMA-Kandidaturen wurden nicht genannt. Nach Angaben aus EU-Kreisen versuchten zahlreiche Länder allerdings bis zuletzt mit Absprachen, die Erfolgsaussichten für eine Kandidatur zu verbessern. So könnte Irland beispielsweise seine wenig aussichtsreiche EMA-Bewerbung zurückgezogen haben, um dafür Unterstützung für die ebenfalls abgegebene EBA-Bewerbung zu bekommen.

Der bei der Wahl für Deutschland abstimmende Europastaatsminister Michael Roth (SPD) wollte am Montagvormittag keine Prognose über den Ausgang abgeben. Deutschland habe mit Bonn und Frankfurt am Main "zwei sehr gute Vorschläge" unterbreitet, sagte er.

Letztendlich sei es aber nur wichtig, dass geeignete Kandidaten gewinnen. "Es muss gewährleistet sein, dass nach der Verlagerung der beiden Agenturen deren Arbeit sofort und uneingeschränkt am neuen Standort fortgesetzt werden kann", sagte er. (dpa)

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