Kommentar zum AOK-Projekt

Erfolgreiche Prophylaxe

Ilse SchlingensiepenVon Ilse Schlingensiepen Veröffentlicht:

Stürze der Bewohner gehören in vielen Pflegeheimen zum Alltag. Angesichts des damit verbundenen Leids darf das nicht so bleiben. Einige Projekte zeigen, dass es auch nicht so bleiben muss. Viele Heime im Rheinland bieten den Pflegebedürftigen ein Kraft-Balance-Training an.

Die Zahl der Stürze ist in den vergangenen Jahren um 14 Prozent gesunken, die der Frakturen um fast zwölf Prozent. Die Mitarbeiter beziehen in das Training auch Demenzkranke ein.

Die Basis für den Präventionserfolg hat die AOK Rheinland/Hamburg gelegt, die Heimmitarbeiter in der Sturzprophylaxe schult, die dann als Multiplikatoren wirken. Die Kasse setzt in der Prävention bewusst auf den sogenannten Setting-Ansatz, das heißt, sie geht in die Lebenswelt ihrer Versicherten.

Die Erfahrung mit dem Kraft-Balance-Training in den Heimen zeigt, dass dieser Ansatz wirkt. Wichtig ist, dass die aufsuchende Prävention nicht auf Einzelinitiativen beschränkt bleibt. Sie muss auf weitere Bereiche und andere Kassen ausgeweitet werden.

Das gesetzlich geforderte Engagement in der Prävention darf sich nicht auf prestigeträchtige Kurse für Menschen beschränken, die der Unterstützung eigentlich nicht bedürfen. Gerade wenn es um vulnerable Gruppen geht, ist die Prävention eine Bringschuld der Kassen.

Lesen Sie dazu auch: Im Pflegeheim: Anti-Sturz-Training hilft auch Demenzkranken

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