Corona-Pandemie
Erst knapp jede dritte Schutzmaske in Deutschland eingetroffen
Einen Engpass an Schutzmasken im Gesundheitswesen gibt es derzeit nicht, so das BMG. Dennoch fehlen noch weit über eine Milliarde der von der Regierung eingekauften Schutzmasken.
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Medizinische Schutzmasken im NRW-Landeslager. Die Regierung hat die Länder und KVen bislang mit etwa 400 Millionen Masken versorgt.
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Berlin. Von den gut zwei Milliarden von der Bundesregierung gekauften Schutzmasken sind laut einem Medienbericht erst rund 600 Millionen in Deutschland eingetroffen. Das habe das Gesundheitsministerium auf Anfrage mitgeteilt, berichtet die „Welt“ (Samstag). Auch von diesen 600 Millionen Masken sei ein Teil noch nicht an die Empfänger – die Bundesländer sowie Kassenärztliche und Kassenzahnärztliche Vereinigungen – ausgeliefert worden.
„Ein größerer Teil“ befinde sich noch in der Qualitätsprüfung in Depots des Bundes. Rund 1,5 Milliarden Masken müssten bis zum Herbst noch, überwiegend aus China, angeliefert werden.
1,6 Milliarden Masken als Reserve
Das Bundesgesundheitsministerium betonte, dass es aktuell keine Engpässe gebe. „Es gibt momentan genug Masken“, sagte ein Sprecher. „Bei mehreren Kassenärztlichen Vereinigungen sind die Maskenlager voll.“ 400 Millionen der zwei Milliarden Schutzmasken sollten bis Ende Juni an das Gesundheitsweisen ausgeliefert werden.
Die übrigen 1,6 Milliarden Masken sollten wie von der Bundesregierung bereits beschlossen, die Basis für eine noch aufzubauende nationale Reserve bilden. „So sind wir in der akuten wie für künftige Pandemien noch besser gerüstet“, sagte der Sprecher.
Ein Fünftel der gelieferten Masken mangelhaft?
Ende Mai hatte das Bundesgesundheitsministerium erklärt, Kassenärztliche Vereinigungen und Länder seien durch das Ministerium bislang mit etwa 400 Millionen Masken versorgt worden. Damals hieß es, seit Anfang März habe der Bund mehr als 500 Millionen Schutzmasken beschafft. Knapp 130 Millionen Schutzmasken befänden sich „in der Qualitätskontrolle“. Es habe sich gezeigt, dass etwa 20 Prozent, also ein Fünftel der gelieferten Ware, mangelhaft gewesen sei, weswegen es einen „sorgfältigen, dreistufigen Qualitätssicherungsprozess“ gebe. (dpa)